Der Menschenrechtsanwalt Artem Klyga hilft von Deutschland aus Russen, die nicht in der Ukraine kämpfen möchten. Ein Porträt von Pitt von Bebenburg.
Stand: 06.07.2025, 18:57 Uhr
Von: Pitt von Bebenburg
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Der Menschenrechtsanwalt Artem Klyga hilft von Deutschland aus Russen, die nicht in der Ukraine kämpfen möchten. Ein Porträt von Pitt von Bebenburg.
Frankfurt – Seit mehr als drei Jahren werden Menschen im Krieg Russlands gegen die Ukraine getötet. Artem Klyga gehört zu denjenigen, die sich diesem Krieg entgegenstellen und dafür in Deutschland Schutz erhalten haben. Der 27-jährige Jurist hilft Russen, sich der Einberufung zu entziehen und dem Kriegsdienst zu entgehen – mittlerweile von Deutschland aus. Hierher ist er 2023 geflohen.
Der hoch aufgeschossene Blonde berichtet nüchtern von seiner Lebenssituation und seiner Arbeit, für die er in Russland Repressionen ausgesetzt wäre. Er war als „ausländischer Agent“ gebrandmarkt worden. Und doch beschreibt er, dass es – zumindest zu Beginn des Ukraine-Krieges im Jahr 2022 – Möglichkeiten gab, sich in Russland juristisch gegen Einberufungen zu wehren. „Ich habe erfolgreich gegen die Moskauer Regierung, Wehrersatzämter und das russische Verteidigungsministerium geklagt“, schildert er im Gespräch.
So hätten er und seine Kollegen aus der Menschenrechtsarbeit junge Männer erfolgreich vor Gericht vertreten, die eingezogen werden sollten, obwohl sie ein Studium aufnehmen wollten. Bis vor kurzem waren Studierende freigestellt worden, und so habe es auch im Gesetz gestanden. Das sollte aber nach Klygas Darstellung jetzt nur noch gelten, wenn sie direkt nach dem Schulabschluss das Studium begannen.
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Deutschland — in German Einsatz für russische Kriegsdienstverweigerer: Ein Jurist gegen den Krieg