Es geht schnell voran mit der Luftbrücke für Gaza, an der Deutschland sich beteiligt. Aber die Kritik bleibt, dass die Not so nicht gelindert wird.
Von Peter Carstens, Matthias Wyssuwa, Berlin
29.07.2025, 18:34Lesezeit: 3 Min.
Keine 24 Stunden nach der Ankündigung, dass sich Deutschland an einer Luftbrücke zur Abmilderung der humanitären Notlage im Gazastreifen beteiligt, sind zwei deutsche Transportflugzeuge in die Region gestartet. Das teilte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am Dienstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem jordanischen König Abdullah II. in Berlin mit. Die beiden Flugzeuge vom Typ A400M würden in Jordanien ausgerüstet und aufgetankt, „damit sie die entsprechenden Missionen ab dem Wochenende spätestens, möglicherweise sogar schon ab morgen fliegen können“, sagte Merz. Allerdings wurde die deutsche Beteiligung an der Luftbrücke aus der Opposition heraus auch als unzureichend kritisiert – und von der Bundesregierung ein härterer Kurs gegenüber Israel gefordert.
Am Montagabend erst hatte Merz die deutsche Beteiligung nach einer Sitzung seines Sicherheitskabinetts angekündigt. Die Bundesregierung sei sich darüber im Klaren, „dass das für die Menschen in Gaza nur eine ganz kleine Hilfe sein kann“, gestand Merz ein. Gleichwohl sei die Luftbrücke „ein Beitrag, den wir gerne leisten wollen“. Merz forderte abermals, Israel müsse die „katastrophale humanitäre Situation in Gaza sofort, umfassend und nachhaltig verbessern“.
Dass Israel am Wochenende entschieden hatte, wieder Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu ermöglichen, nannte er einen wichtigen ersten Schritt – „ihm müssen rasch weitere folgen“. Merz forderte einen „umfassenden“ Waffenstillstand in Gaza und kündigte an, dass Außenminister Johann Wadephul (CDU) am Donnerstag in die Region reisen werde und die „intensive Diplomatie“ fortsetze.
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Deutschland — in German Gaza-Luftbrücke: „Nur ein kleiner Tropfen auf die lodernde Vollkatastrophe“