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Arbeiten bei Hitze – wie macht es das Ausland?

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Extremtemperaturen sorgen zunehmend für extreme Arbeitsbedingungen – auch und gerade in Deutschland.
Athen/Rom/Madrid – Von Sonnensegeln über Abkühlräume bis hin zum mittäglichen Arbeitsverbot: Südliche Länder wie Spanien, Italien, Griechenland und die Türkei müssen die Beschäftigten und generell die Bevölkerung von jeher vor zu hohen Temperaturen schützen. In manchen Ländern gibt es gesetzliche Vorgaben, andere setzen auf längst etablierte Maßnahmen wie Siesta, geschlossene Geschäfte in den Mittagsstunden und längere Arbeit am Abend. Ein Überblick:
In GRIECHENLAND schrillen die Alarmglocken, wenn in Athen das berühmte Wahrzeichen Akropolis über die Mittagsstunden die Pforten für Touristen und Mitarbeiter schließt. Bei mehr als 40 Grad im Schatten fühlt es sich für die Menschen dort je nach Kleidung und Windverhältnissen wie 55 bis 60 Grad an. Kreislaufprobleme und Dehydrierung können die Folge sein.
Für all jene, die zu Hause keine Klimaanlage haben, öffnen die griechischen Großstädte während Hitzewellen öffentliche klimatisierte Gebäude, in denen man sich tagsüber aufhalten darf. Zudem ergreift das griechische Arbeitsministerium Maßnahmen: Es untersagte bei Hitze in den jeweils betroffenen Regionen des Landes die Arbeit im Freien zwischen 12.00 und 17.00 Uhr – etwa für Bauarbeiter und die Landwirtschaft, aber auch für Lieferdienst-Beschäftigte, die per Moped Essen und Kaffee ausfahren. Bei Zuwiderhandlung droht den Unternehmen bis zu 2.000 Euro Strafe je betroffenem Mitarbeiter. Vorgaben gibt es zudem für die Privatwirtschaft, die gesetzlich verpflichtet ist, Arbeit im Home-Office zu ermöglichen oder in den Büros Klimatisierung vorzuhalten.
In SPANIEN, wo die Hitzewellen ebenfalls immer häufiger und länger werden, sind die gesetzlichen Regelungen zum Schutz der Beschäftigten zuletzt verschärft worden. Linderung für alle sollen zudem über die Straßen gespannte Sonnensegel sowie Trinkwasserstellen, Bäume, Verkehrsberuhigung und Abkühlräume bringen. Abseits der Metropolen machen die Spanier traditionell ihre berühmte Siesta, meist zwischen 14.00 und 17.00 Uhr.
Die Regeln zum Hitzeschutz wurden auch in Reaktion auf den tödlichen Hitzschlag eines Mitarbeiters der Stadtreinigung in Madrid 2022 bei mehr als 40 Grad verschärft. Seit 2023 müssen Arbeiten im Freien während extremer Hitze eingeschränkt oder ganz unterbrochen werden.

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