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Erbschaftsteuer trifft nur wohlhabende Mittelschicht – Superreiche nutzen perfide Schlupflöcher

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Immer wieder wird debattiert, ob große Vermögen stärker besteuert werden sollen. Jetzt sind alle Augen auf die Erbschaftsteuer gerichtet.
Stand: 21.08.2025, 20:56 Uhr
Von: Stephanie Schoen
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Die Debatte über das Vermögen der Deutschen und eine gerechtere Besteuerung nimmt wieder Fahrt auf. Besonders die Erbschaftsteuer steht dabei gerade im Fokus, für die grundlegende Reformen gefordert werden.
Berlin – Das Thema kommt regelmäßig in der politischen Debatte wieder hoch: Sollen große Vermögen in Deutschland stärker besteuert werden, und falls ja, dann wie? Jetzt gibt es neue Vorstöße für eine Reform der Erbschaftsteuer. Mit dem Thema muss sich auch das Bundesverfassungsgericht beschäftigen.
Bereits in den Koalitionsverhandlungen der aktuellen Regierung wurde hart gerungen über die Besteuerung von Vermögen in Deutschland. Zuletzt hat Lars Klingbeil in seinem Sommer-Interview das Thema wieder angestoßen. Er forderte, dass sich Bürger mit hohem Einkommen und hohem Vermögen fragen müssten, welchen Teil sie dazu beitragen, dass es in diesem Land gerechter zugehen kann. In diesem Zusammenhang geht es auch darum, die Haushaltslöcher durch Steuererhöhungen zu schließen.
Unterstützt wird die Forderung nach höheren Steuern für Vermögen auch von der Linken, die kürzlich erst eine „Luxusvillen-Steuer“ ins Spiel gebracht hat. Sie zielt bei Immobilien ab einem Wert von vier Millionen Euro auf eine stärkere Besteuerung ab. Rückenwind bekommen Klingbeil und die Linke weiterhin aus den Reihen der Bevölkerung. Laut Umfragen sprechen sich 60 Prozent der Deutschen für eine Wiedereinführung der Vermögensteuer aus. Aus Reihen der CDU und CSU wurde diesen Vorstößen jedoch eine unmittelbare Absage erteilt. Auch Ökonomen sehen eine Wiederbelebung der seit 1997 ausgesetzten Vermögensteuer kritisch.
Auf Erwerbseinkommen zahlen die Deutschen im europäischen Vergleich fast die höchsten Steuern und Sozialabgaben, mit fast48 Prozent Abgaben auf den Durchschnittsverdienst eines Singles. Das wird in Europa nur noch von Belgien übertroffen. Im Durchschnitt der OECD-Länder, die alle wichtigen Industrieländer umfassen, liegt dieser Vergleichswert bei 35 Prozent.
In Deutschland tragen dabei die oberen zehn Prozent der steuerpflichtigen Erwerbstätigen ungefähr 56 Prozent zum gesamten Steueraufkommen aus Löhnen und Einkommen bei.
Nicht zu vergessen ist allerdings, dass in Deutschland der aktuelle Spitzensteuersatz von 42 Prozent bereits ab dem 1,5-fachen des Durchschnittseinkommens (ab 68.

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