Home Deutschland Deutschland — in German Der scheue Minister: Alois Rainer prägt eigenen Politikstil

Der scheue Minister: Alois Rainer prägt eigenen Politikstil

134
0
SHARE

Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) zweifelt am Einfluss des Fleischkonsums auf den Klimawandel. Dafür erntete er kürzlich Kritik.
Stand: 06.09.2025, 10:44 Uhr
Von: Claudia Möllers
KommentareDruckenTeilen
Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) zweifelt am Einfluss des Fleischkonsums auf den Klimawandel. Dafür erntete er kürzlich Kritik.
Glonn – Als er im Reifekeller die prächtigen Schinken sieht, strahlen seine Augen. „Von so einem Reiferaum habe ich immer geträumt. Aber ich hatte nie den Platz dafür“, sagt Alois Rainer (60), seit 6. Mai Bundeslandwirtschaftsminister. Der CSU-Politiker ist gelernter Metzgermeister und beeindruckt von der Arbeit der Herrmannsdorfer Landwerkstätten in Glonn (Kreis Ebersberg).
An einem Spätsommertag lässt er sich von Geschäftsführer Karl Schweisfurth den Ökobetrieb zeigen, mit vorbildlicher Fleischproduktion – von der artgerechten Tierhaltung über eine weitgehend schonende Schlachtung bis hin zur regionalen Vermarktung. Auch wenn hier wöchentlich 60 Schweine, 15 Rinder, 15 Kälber und 25 Lämmer geschlachtet werden, soll alles so tiergerecht wie möglich ablaufen, erklärt Schweisfurth. Geschrei gibt es nicht auf dem Ökohof. Der Minister nickt anerkennend: „Ein gestresstes Tier hat eine ganz andere Fleischqualität. Das schmeckt man auch.“
Alois Rainer reist derzeit durch die Republik und lässt sich zeigen, was den Bauern auf den Nägeln brennt. Der 60-Jährige ist alles andere als ein Hau-Drauf-Politiker. Für einen Minister ist er fast schon zurückhaltend. Ganz anders, als er von seinem Parteivorsitzenden Markus Söder präsentiert wurde, der ihn als martialisch als „schwarzen Metzger“ angekündigt hatte. Mit Händen in den Hosentaschen und regungslosem Gesichtsausdruck hört Alois Rainer seinem Gesprächspartner zu. Er stellt wenige Fragen, schaut sich aber aufmerksam um.

Continue reading...