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„Wir werden bis zum Ende töten. Dich und alle anderen“ – Russe bedroht Ukrainer in Schweizer Zug

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In einem Zug bei Spiez bedrohte ein Mann eine ukrainische Familie. Das Video ging viral, die Polizei ermittelt. Zugleich kündigt Trump ein Treffen mit Putin in Ungarn an – vor Gesprächen mit Selenskyj gibt er sich zurückhaltend. Orbán will mit dem Kreml-Chef telefonieren. Mehr im Liveticker.
Alle Ereignisse rund um den Krieg in der Ukraine und die Sicherheitspolitik in Europa im Liveticker:
US-Präsident Donald Trump hat ein Treffen mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj am Freitag im Weißen Haus bestätigt. Zudem wird eine ranghohe ukrainische Delegation unter Leitung von Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko zu Gesprächen über eine Stärkung der Verteidigungsmöglichkeiten in die USA reisen.
„Das bedeutet, ein solches Schaulaufen abzulehnen, anstatt sich in Lobeslyrik für Trumps naiven Vorschlag zu überbieten“, so Nouripour. Außenminister Johann Wadephul (CDU) hatte das Vorhaben zuvor begrüßt. Die EU sei „keine Bühne für ergebnislose Showläufe ohne Beteiligung der Ukraine, wie wir sie in Alaska erlebt haben.“
Bundestags-Vizepräsident Omid Nouripour verlangt von der Bundesregierung klare Ablehnung für das geplante Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Kreml-Chef Wladimir Putin in Budapest. „Die Bundesregierung sollte die EU und die deutschen Interessen verteidigen“, sagt er gegenüber der dpa.
In einem Regionalzug zwischen Interlaken nach Spiez in der Schweiz kam es am Montagabend zu einem gewalttätigen Zwischenfall: Ein russisch sprechender Mann attackierte eine Familie, nachdem er sie offenbar Ukrainisch sprechen hörte. Wie das Portal „20Minuten“ berichtet, bedrohte der Mann die Familie zunächst verbal und wurde anschließend handgreiflich: „Verschwindet verdammt nochmal von hier.“ Dann soll er mehrfach lautstark Todesdrohungen ausgesprochen haben: „Ich bin eine russische Person. Wir werden bis zum Ende töten. Dich, und dich, und alle anderen.“
Es sei gut, dass US-Präsident Trump am Freitag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus treffe, sagte Meyer. Aus Sicht Deutschlands müsse „dringend der Druck auf Wladimir Putin, für ernsthafte Friedensgespräche zur Verfügung zu stehen, erhöht werden“.
Ohne einen Waffenstillstand mache es „wenig Sinn, über Frieden zu diskutieren“, betonte Meyer. Hier sei die Bundesregierung durchaus „skeptisch, wie sich Wladimir Putin in dieser Frage verhalten wird“. Die vergangenen Wochen und Monate hätten gezeigt, dass Putin „ganz offensichtlich kein Interesse daran hatte, diesen Friedensprozess ernsthaft fortzuführen“.
Vor dem Hintergrund eines möglichen Treffens von US-Präsident Trump mit Kremlchef Putin fordert die Bundesregierung mehr Druck auf den russischen Staatschef für eine Friedenslösung im Ukraine-Krieg. Deutschland unterstütze die Bemühungen von US-Präsident Trump, „wieder Bewegung in einen Friedensprozess zu bekommen“, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Steffen Meyer. Putin habe sich aber bisher nicht zu ernsthaften Friedensgesprächen bereit gefunden.
Der Westen ist laut Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) auf einem guten Wege, der Ukraine einen weiteren Milliarden-Kredit zur Verfügung zu stellen. Deutschland wolle die Ukraine weiter unterstützen, sagt Klingbeil am Rande der IWF-Herbsttagung in Washington. Der Krieg müsse mit einem gerechten Frieden enden. Dafür sei Druck auf Russlands Präsident Wladimir Putin nötig.
Die betroffene Familie lebt in der Schweiz, der Vater spricht fließend Russisch. Die Ehefrau filmte den Vorfall, woraufhin der Angreifer ihr das Handy aus der Hand schlagen wollte. Der Vater wehrte ihn ab. Das mitgeführte einjährige Kind sei durch den Vorfall stark verängstigt worden.
Das Video wurde auf sozialen Medien veröffentlicht und millionenfach angesehen. In den Netzwerken rief es breite Empörung hervor, viele Menschen zeigten sich solidarisch mit der Familie.
Die Kantonspolizei Bern bestätigte gegenüber „20 Minuten“ den Vorfall. Niemand wurde verletzt. Die Ermittlungen laufen, beide Parteien haben angekündigt, Anzeige zu erstatten. Der Mann war laut Familie nicht sichtlich betrunken, hatte jedoch ein Bier bei sich.
Ungarn sichert Putin die Einreise für einen geplanten Gipfel mit US-Präsident Trump in Budapest zu. Orbán sprach laut ungarischen Medien von einem „Signal Gottes“. „Gott sendet Signale, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, erklärte der ungarische Regierungschef in einem Interview.

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