Trumps Waffenruhe in Gaza hält nach der Überstellung der Leichen von Hamas-Geiseln nach Israel vorerst. Wie es in Gaza weitergehen soll, ist aber weiter völlig unklar.
Stand: 10.11.2025, 18:22 Uhr
Von: Maria Sterkl
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Trumps Waffenruhe in Gaza hält nach der Überstellung der Leichen von Hamas-Geiseln vorerst. Wie es in Gaza weitergehen soll, ist aber weiter völlig unklar.
Simcha Goldin sagt, „nur dank der israelischen Armee“ sei sein Sohn nach elf Jahren zurückgekehrt. Nun könne seine Familie, aber auch die ganze israelische Nation „mit der Heilung beginnen“. Als damals 23-jähriger Soldat wurde Hadar Goldin im Gazakrieg 2014 gekidnappt und getötet. Die antisemitische Miliz Hamas hielt den Leichnam fest. Unzählige Verhandlungsrunden, um seinen Leichnam zurückzubringen und bestatten zu können, scheiterten.
Nach dem 7. Oktober 2023 war allen in Israel klar, dass ein Deal zur Rückführung der bei dem Überfall genommenen Geiseln sämtliche von der Hamas festgehaltene Israelis umfassen muss – auch Goldin und andere, die schon länger in den Händen der Islamisten waren. Mit dem nun auf Druck der USA geschlossenen Waffenruhe-Abkommen ist es dazu nun gekommen.
Während in Israel jedoch erwartet wurde, dass sich Goldin unter den ersten toten Geiseln befinden würde, die nach Hause zurückkehren, musste letztlich ein Monat vergehen, bis es zur Übergabe des Leichnams an Israel kam.
Je mehr Tage verstrichen, desto größer war das Risiko, dass am Fall Goldin die gesamte Waffenruhe zerbrechen könnte. Aus israelischer Sicht war es inakzeptabel, dass die Hamas die Rückgabe weiter hinauszögerte: Niemand glaubte der Hamas, dass sie Probleme haben könnte, den Ort, an dem Goldins Überreste begraben worden waren, ausfindig zu machen. Die lange Verzögerung galt demnach als Ausdruck des Unwillens der Hamas, sich an den Deal zu halten – und es war nur eine Frage der Zeit, bis Israel darauf reagieren würde.