Möglicherweise war es das Ende einer jahrelangen Fehde: Ein Mann stürmt in die Redaktionsräume einer Lokalzeitung und schießt um sich.
Annapolis (dpa) – Hatte er eine alte Rechnung offen? War es Rache? Ein bewaffneter Mann ist am Donnerstag in die Redaktion der kleinen Lokalzeitung « Capital Gazette » in der US-Stadt Annapolis eingedrungen und hat fünf Menschen erschossen.
Zwei weitere wurden verletzt, vermutlich durch umherfliegende Glassplitter. Reporter des Blattes berichteten, wie sie sich unter ihren Schreibtischen verschanzten. « Ich habe nur gehofft, dass mein Telefon nicht klingelt », sagte der Journalist Phil Davis dem US-Sender CNN. Der Schütze wurde festgenommen. Die Ermittler halten ihn für einen Einzeltäter.
Eine andere Reporterin musste den Tod eines Kollegen aus nächster Nähe mit ansehen: « Ich sah nicht den Täter, aber ich sah, wie er getroffen wurde. Er ging zu Boden », sagte sie.
Nach Berichten mehrerer US-Medien handelt es sich bei dem Täter um einen 38 Jahre alten Mann aus der Region. Er fechte mit dem Blatt seit Jahren einen erbitterten Rechtsstreit aus. « Das ist das, was wir hören », sagte Polizeichef Bill Krampf dazu nur.
Polizeisprecher Ryan Frashure bestätigte jedoch: « Das war ganz offensichtlich jemand, der eine alte Rechnung mit der Zeitung offen hatte. » Es sei eine gezielte, wenngleich nicht besonders akribisch geplante Tat gewesen. Augenzeugen berichteten, wie sich der Schütze seinen Weg in Richtung der Schreibtische gebahnt hatte, wo ein Teil der Führungsmannschaft der Zeitung saß.
Genaueres muss die Polizei nun mühsam ermitteln. Der Tatverdächtige wurde unmittelbar nach dem Geschehen stundenlang verhört. Er sei nur bedingt kooperativ, hieß es von der Polizei. Seine Wohnung sei durchsucht werden.
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Deutschland — in German Kriminalität – Kugelhagel im Newsroom: Fünf Tote in US-Zeitungsredaktion