Home Deutschland Deutschland — in German So war es bei der Berliner CSD-Parade

So war es bei der Berliner CSD-Parade

363
0
SHARE

Friede, Freude, Forderungen unter der Regenbogenfahne: Hunderttausende feiern friedlich-fröhlich schwitzend den Christopher Street Day in Berlin.
Wohlwollen kann manchmal sehr nass sein und ist bei passenden Temperaturen in dieser Form besonders willkommen. So wie am frühen Samstagnachmittag in der Nürnberger Straße, wo ein Anwohner seine Sympathie mit den schwitzenden Massen der CSD-Parade mittels einer Wasserschlauchs bekundete. Nicht, dass von seinem Posten oben auf dem Dach noch viel mehr als feiner Sprühregen unten angekommen wäre, aber solcher Zuspruch tat doch der Seele gut, auch wenn der Körper nach wie vor dampfte.
Und das tat er gerade zu Beginn der Zickzack-Strecke vom Startplatz an der Ecke Kurfürstendamm Joachimsthaler Straße zum Brandenburger Tor. Statt über den Boulevard führte die Route erst mal hinein in die vergleichsweise enge Augsburger und die Nürnberger Straße, da der Ku’damm für den Start- und Zielbereich der am Abend geplanten „Adidas Runners City Night“ am Wittenbergplatz gesperrt war. Eine Art Nadelöhr war also gleich zum Start zu bewältigen, was ein ziemliches Gedränge zur Folge hatte.
„So voll war’s noch nie am Ku’damm zum Auftakt des CSD. Kaum ein Durchkommen mehr“, klagte ein Teilnehmer. Aber das war nun mal nicht zu ändern: Der als Demo nach Versammlungsrecht bei der Polizei angemeldete CSD musste auf die Laufveranstaltung Rücksicht nehmen. Der beim Bezirk angemeldete Lauf findet immer am letzten Juli-Wochenende statt, während der CSD zeitlich flexibler ist: Im vergangenen Jahr war er ein Wochenende früher.
Vor dem Umzug – trotz hohen Spaßfaktors ist und bleibt er doch eine Demonstration – war an dem ihnen gewidmeten Denkmal am Rande des Tiergartens der im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen gedacht worden. Interessenverbände forderten höhere Entschädigungen für Menschen, die wegen ihrer homosexuellen Neigungen nach 1949 verurteilt worden waren. Auch Kultursenator Klaus Lederer (Linke) hatte sich eingefunden und mahnte über Twitter: „Nichts wurde uns geschenkt, viele Emanzipationsfortschritte erkämpft. Das heißt nicht, dass es nicht gefährdet ist. Solidarität ist nötig, nicht nur für die Rechte der eigenen Minderheit!“
Auch kurz vor eins, zum Start der CSD-Parade, der 40.

Continue reading...