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US-Senat: Professorin Ford sagt unter Tränen aus

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Die Anhörung von Professor Ford dauerte vier Stunden. Vier Stunden, die Donald Trumps Favorit für einen Sitz im Obersten Gericht der USA, Brett Kavanaugh gefährlich werden könnten. Nach ihren unmissverständlichen Aussagen muss Kavanaugh um seine Nominierung zittern. Wir berichten im Blog.
Die Professorin Christine Blasey Ford wirft Kavanaugh vor, 1982 versucht zu haben, sie zu vergewaltigen. Kavanaugh bestreitet diese wie auch alle anderen mittlerweile bekanntgewordenen Anschuldigungen entschieden. In den US-Medien zirkuliert bereits ihr schriftliches Eingangsstatement zu der Anhörung. Darin heißt es: Ford wiederholte in ihrem von US-Medien verbreiteten schriftlichen Eingangsstatement für die Anhörung im Justizausschuss ihre Vorwürfe gegen Kavanaugh. „Ich bin heute nicht hier, weil ich das will. Ich habe Angst. Ich bin hier, weil ich glaube, dass es meine Bürgerpflicht ist, Ihnen zu erzählen, was mir passiert ist, als Brett Kavanaugh und ich auf der High School waren.“
Auch Kavanaugh wies in seinem vorbereiteten Eingangsstatement für den Justizausschuss des Senats erneut alle Anschuldigungen zurück. „Das sind schlicht und einfach Verleumdungen in letzter Minute“, heißt es dort. Kavanaugh räumte ein, auf der High School gelegentlich zu viel getrunken zu haben. Rückblickend habe er in seiner Schulzeit „Dinge getan und gesagt, die mich heute erschaudern lassen. Aber das ist nicht, warum wir heute hier sind.“ Er wolle zwar nicht in Abrede stellen, dass Ford sexuelle Gewalt erfahren habe. „Aber ich habe das niemals ihr oder jemand anderem angetan.“ Die republikanische Mehrheit im Senat, die Kavanaugh für das Richteramt bestätigen soll, ist mit zwei Stimmen Vorsprung hauchdünn.
Die Befragung durch die Staatsanwältin, die im Namen der Republikaner die Fragen stellte, ist vorüber. Mehrere Briefe mit unterschiedlichen Aussagen und Statements werden den Ermittlungsakten noch hinzugefügt. Prof. Ford hat die Befragung nach vier Stunden überstanden und verlässt Capitol Hill. Die Anhörung wird für 45 Minuten unterbrochen. Über Kavanaughs Befragung berichten wir gesondert.
Die Detailbefragungen gehen weiter, etwa nach dem Zeitpunkt, als ihr Brief öffentlich wurde und anderen Einzelheiten, die für den Verlauf der Bestätigung Kavanaughs von entscheidender Bedeutung sein könnten.
Staatsanwältin Mitchell macht mit Detailfragen nach der Lage von Fords ehemaligem Wohnort und dem Country Club weiter, die Ford auf einer Karte identifizieren soll. Weiterhin geht es darum, ob sie Details aus ihrer Familientherapie den Reportern der Washington Post schriftlich zugänglich gemacht habe. Ob sie das schriftlich weitergereicht habe, wisse sie nicht mehr, so Ford. Aber der Name Kavanaughs sei in den Therapie-Aufzeichnungen nicht erwähnt gewesen.
Senator Sheldon Whitehouse (D) lobt erneut den Mut von Professor Ford, auszusagen und beklagt, dass sich kein Staatsanwalt bisher mit der möglichen Strafsache befasst habe. „Niemals in der Geschichte von Hintergrundermittlungen ist es vorgekommen, dass nach neuer Sachlage nicht weiter ermittelt wurde.“ Damit sei alles gesagt über die Glaubwürdigkeit der Kavanaugh-Ermittlungen.
Prof. Ford bestätigt, dass sie aus Flugangst beinahe die Aussage vor dem Senat beinahe nicht wahrgenommen habe.
Während der Befragung wird auch erwähnt, dass sich Prof. Ford einem Lügendetektor-Test unterworfen und ihn auch bestanden habe. „Das war beinahe so beängstigend wie der Flug.“
Ford wird jetzt über Details ihre Kommunikation mit der „Washington Post“ und mit Kongressabgeordneten befragt. Sie antwortet auf jede noch so detaillierte Frage ruhig und präzise.
Senator Chris Coons von den Demokraten erwähnt nochmals, dass Ford nicht verpflichtet gewesen sei, hier auszusagen. Er erwähnt, dass sie ihre ursprüngliche Aussage vor der Nominierung Kavanaughs gemacht habe. Auf die Frage, ob das zutreffe, antwortet sie: „Das ist korrekt“.
Senator Richard Blumenthal (D) sagt: „Sie haben Amerika eine inspirierende Lektion erteilt. Sie haben Männern beigebracht, respektvoll zuzuhören.

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