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Nervenaufreibende Klima-Zitterpartie in Katowice

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Fast zwei Wochen lang haben Abgeordnete aus 196 Ländern hart über die Umsetzung der Pariser Klimabeschlüsse verhandelt. Das neue Regelwerk ist ein Kompromiss, der «in die richtige Richtung» geht, aber umstrittene Themen wie den Emissionshandel ausklammert.
Mit grosser Verspätung konnte am späten Samstagabend die Uno-Klimakonferenz COP24 im südpolnischen Katowice doch noch erfolgreich abgeschlossen werden. Nach dreijähriger Vorarbeit wurde dabei ein bindendes Regelwerk für die Pariser Klimabeschlüsse verabschiedet. Einzig Indien machte während des Abschlussplenums einen Teilvorbehalt geltend, betonte aber auch, es wolle sich zum Wohl aller hinter die von der polnischen Gipfelpräsidentschaft ausgehandelte Paketlösung stellen. Erleichterter, minutenlanger stehender Applaus einer Mehrheit der Repräsentanten aus 196 Ländern war die Folge.
Alle Teilnehmer müssten etwas weggeben, um etwas zu gewinnen, hatte Gipfelpräsident Michal Kutyka, Polens sprachgewandter, aus dem Energieministerium «entliehener» Vize-Umweltminister am Samstag, über einen Tag nach dem angepeilten Ende des Gipfels, gefordert. Den ganzen Tag über musste das Abschlussplenum immer wieder verschoben werden. Mit seiner konzilianten Art – eigentlich keine Stärke der polnischen Regierungsmannschaft – schaffte es Kurtyka in den entscheidenden letzten Verhandlungsphasen allerdings, Brücken zu bauen, wo viele Diplomaten in Korridorgesprächen kaum noch überwindbare Abgründe sahen.
Damit ist das Pariser Abkommen von 2015 nun durch ein klares Regelbuch ergänzt. Es gibt darin gemeinsame Regeln für alle Staaten, wie sich diese künftig beim Klimaschutz vergleichen und Fortschritte messen. Auch ist der finanzielle Beitrag der Industrienationen an die Entwicklungsländer bei der Anpassung an den Klimawandel grundsätzlich geregelt. Ab 2020 sollen dafür jährlich 100 Milliarden Dollar bereitgestellt werden.

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