Das Militärbündnis ist für die ehemalige jugoslawische Teilrepublik eine Sicherheitsgarantie. Für eine Verbesserung der unmittelbaren Lebensumstände der Bevölkerung wäre eine Aufnahme in die EU jedoch bedeutender – doch die ist weit weniger wahrscheinlich.
Die Regierungsgebäude in Skopje werden nun endgültig neue Namensschilder erhalten. Mit der Ratifizierung des Nato-Aufnahmeprotokolls durch das griechische Parlament am Freitag ist auch die letzte Hürde für den Namenswechsel genommen worden, die ehemalige jugoslawische Teilrepublik heisst fortan Nordmazedonien. Die Abstimmung im griechischen Parlament war trotz erneut heftigen Debatten nach der Annahme des Namenskompromisses vor zwei Wochen eine Formsache. Entsprechend allen Vorhersagen stimmten 153 der 300 Abgeordneten für die Aufnahme Nordmazedoniens in die Nato.
Auch die anderen 28 Mitgliedsstaaten müssen dafür noch zustimmen. Wie sich bei der letzten Erweiterung gezeigt hat, als der amerikanische Senat den Prozess zur Aufnahme Montenegros während zweier Monate blockierte, sind Verzögerungen dabei nicht ausgeschlossen. Dennoch ist es beschlossene Sache, dass das mächtigste Militärbündnis der Welt in naher Zukunft mit Nordmazedonien ein 30. Mitglied haben wird. Somit sind ausser Kosovo, wo es eine Nato-Präsenz gibt, sowie Bosnien-Herzegowina und Serbien alle Staaten Südosteuropas in die nordatlantische Sicherheitsarchitektur integriert. Dies erhöht die Aussichten auf eine langfristige Stabilisierung jener Region, die traditionell als Pulverfass Europas galt.
Für die Republik Nordmazedonien stellt die Aufnahme in die Nato eine durchaus bedeutende Rückversicherung dar. Die kulturelle, historische und politische Eigenständigkeit wurde in der Geschichte durch alle Nachbarn immer wieder in Frage gestellt.