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Hochwasser aktuell: Rurdamm gebrochen – Lage in Heinsberg angespannt

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Aktuelle Nachrichten vom Hochwasser in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen: Der Rurdamm ist gebrochen. Die Lage im Kreis Heinsberg ist angespannt.
Die Zahl der Hochwasser-Toten im Westen Deutschlands steigt auf mindestens 133 an. Die Lage im Katastrophengebiet ist unübersichtlich. Berlin. Auch am Freitag sind die Gefahren in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz durch das Hochwasser noch nicht gebannt. Das Ausmaß der Zerstörung nach der Unwetter-Katastrophe mit massiven Regenfällen ist noch nicht absehbar. Nach der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands ist die Zahl der Toten auf mehr als 133 gestiegen. Im Zusammenhang mit der Hochwasserkatastrophe im Raum Ahrweiler habe sich die Todeszahl „leider auf über 90 erhöht“, schrieb die Polizei Koblenz am Samstagmorgen auf Twitter. Weitere Tote seien zu befürchten. Die Zahl der Verletzten stieg demnach auf mehr als 600. Die Gesamtzahl der bestätigten Todesopfer in NRW lag am Freitagabend bei 43. Lesen Sie hier: Diese Hochwasser-Karte zeigt die betroffenen Regionen in NRW und Rheinland-Pfalz. Dramatisch ist die Situation in Erftstadt-Blessem südwestlich von Köln. Dort wurden Häuser unterspült und stürzten ein. Auch Teile einer Burg in Blessem sind zerstört. Luftbilder und Fotos zeigen Erdrutsche von gewaltigem Ausmaß. Häuser wurden mitgerissen und verschwanden. Autos lagen in neu entstandenen riesigen Erdlöchern neben Betonteilen der ehemaligen Kanalisation. Der Damm der Steinbachtalsperre in Euskirchen drohte zu brechen, aktuell ist die Lage stabil, ein verstopfter Abfluss konnte freigelegt werden. Extreme Wetterlagen und Unwetter treten durch die Klimakrise immer häufiger auf. Unsere interaktive Karte zeigt, wie viele Starkregentage den Landkreisen in Zukunft drohen. Lesen Sie hier, wie Sie jetzt für Betroffene des Hochwassers spenden können. 10.22 Uhr: Mit einem eindringlichen Appell hat sich die Polizei in Rheinland-Pfalz zum Start ins Wochenende über Twitter an potenzielle Hochwassertouristen und Gaffer gewandt. „Es ist nicht an der Zeit für Touren in einem Katastrophengebiet“, hieß es am Samstag von der Polizei in Mainz. Denn viele Menschen hätten dort gerade erst „großes Leid und Verluste erfahren“. Während des Katastropheneinsatzes seit Donnerstag war es bereits zu Behinderungen durch Schaulustige gekommen. 9.58 Uhr: In Nordrhein-Westfalen sind nach Angaben der Landesregierung mehr als 19.000 Einsatzkräfte an den Rettungsarbeiten beteiligt. Die Koordinierungsgruppe des Krisenstabs Nordrhein-Westfalen tausche sich rund um die Uhr zur aktuellen Lage bei der Hochwasserkatastrophe aus und helfe landesweit bei der Koordinierung, hieß es am Samstagmorgen in Düsseldorf. 10.01 Uhr: Durch das Abfließen der Wassermassen werden die von den Fluten angerichteten Schäden an Ahr und Mosel sichtbar. Auch die Infrastruktur hat schweren Schaden genommen: In dem besonders stark betroffenen Landkreis Ahrweiler sind Straßen gesperrt und Brücken zerstört, der Zugverkehr ist in Rheinland-Pfalz wegen der Überflutungen weiterhin massiv beeinträchtigt. Hunderte Rettungskräfte sind auf der Suche nach Toten, Verletzten und Vermissten. Bei dem Schadensausmaß sei mit weiteren Opfern zu rechnen, sagte ein Polizeisprecher am Samstagmorgen. „Der Einsatz läuft auf Hochtouren.“ 9.19 Uhr: Nach der Unwetterkatastrophe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen steigt die Zahl der Toten weiter. In Rheinland-Pfalz meldete die Polizei am Samstagmorgen über 90 Opfer allein im Raum Ahrweiler. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl der bestätigten Todesopfer in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen auf mehr als 133. Allerdings wurden zahlreiche Menschen weiterhin vermisst. Die Lage in den betroffenen Regionen blieb auch in der Nacht zu Samstag stark angespannt und unübersichtlich. 8.56 Uhr: Nach der Flutkatastrophe in der Region Ahrweiler sind auch am Samstag Hunderte Rettungskräfte in Rheinland-Pfalz auf der Suche nach weiteren Opfern und Vermissten. Die Polizei geht bislang von mehr als 90 Todesopfern und über 600 Verletzten aus. Bei dem Schadensausmaß sei mit weiteren Opfern zu rechnen, sagte ein Polizeisprecher am Samstagmorgen. „Der Einsatz läuft auf Hochtouren.“ 08.30 Uhr: In der besonders vom Hochwasser betroffenen nordrhein-westfälischen Ortschaft Erftstadt-Blessem gibt es bislang keine bestätigten Todesopfer. Das sagte ein Kreisprecher am Samstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Die Lage in Blessem sei derweil weiter angespannt. In anderen Teilen des Kreises gingen die Pegelstände unterdessen zurück, im Norden habe man Evakuierungen aufheben können. Da die Arbeiten der Rettungskräfte im Bereich Blessem noch in vollem Gange sind, könne man nicht ausschließen, noch Todesopfer zu finden. Belastbare Zahlen zu Vermissten gebe es nicht. Im Stadtteil Blessem waren mindestens drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg eingestürzt. „Wir gehen von mehreren Toten aus, wissen es aber nicht“, hatte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) am Freitag in Düsseldorf gesagt. 8.00 Uhr: Nach dem Bruch eines Damms der Rur ist im nordrhein-westfälischen Wassenberg (Kreis Heinsberg) der Stadtteil Ophoven evakuiert worden. Die Lage war am frühen Morgen laut Mitteilung der Stadt weiter angespannt. Der zuständigen Kreispolizei Heinsberg und der Bezirksregierung Köln waren am Morgen aber keine besonderen Vorkommnisse aus der Nacht bekannt. Wie die Bezirksregierung am Freitagabend mitgeteilt hatte, waren rund 700 Anwohner von der Evakuierung betroffen. Für zwei weitere Stadtteile – Effeld und Steinkirchen – gab es in der Nacht weiter eine Vorwarnung, dass es zur Evakuierung kommen könnte. „Insgesamt stagnieren die dortigen Wasserpegel derzeit“, teilte die Stadt Wassenberg am frühen Samstagmorgen mit. Wie groß der Schaden durch den Dammbruch ist, ist derzeit noch nicht bekannt. Die Rur hat ihre Quelle in der Eifel und mündet bei Roermond in den Niederlanden in die Maas. Laut WDR sieht Wassenbergs Bürgermeister Marcel Maurer (CDU) einen möglichen Grund für den Dammbruch auf niederländischer Seite: Dort seien Schleusenklappen geschlossen worden, so dass es zum Rückstau der Wassermassen gekommen sei. 22.30 Uhr: Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock hat das Hochwassergebiet in Rheinland-Pfalz besucht. Ihre Eindrücke von dort schilderte sich am Freitagabend in eindringlichen Nachrichten bei Twitter. Die Gespräche mit Betroffenen gingen « unter die Haut », so Baerbock. Beeindruckt zeigte sie sich vom Zusammenhalt der Menschen. Es gebe « eine unglaubliche Solidarität zu helfen, Betroffene zu Hause aufzunehmen und zu unterstützen ». In dieser « verheerenden Lage braucht es jetzt eine dreifache nationale Kraftanstrenung », so Baerbock weiter. Akute Nothilfe habe oberste Priorität. Zudem müssten « Risikovorsorge Maßnahmen für Klimaanpassungen » getroffen werden. Und schließlich: « Klimaschutz ist jetzt: In allen Bereichen beim Klimaschutz gilt es draufzusatteln und mit einem Klimaschutzsofortprogramm wirksame Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen. » 21.36 Uhr: Zum Schutz vor der Hochwasserwelle haben im Süden der Niederlande am Freitag Tausende Menschen ihre Häuser und Wohnungen in Orten entlang der Maas verlassen müssen. In Venlo an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen wurde ein Krankenhaus mit 200 Patienten vorsorglich evakuiert, teilten die Behörden mit. In der Stadt und den angrenzenden Gemeinden wurden gegen Abend rund 10 000 Menschen zum Verlassen ihrer Wohnungen aufgerufen. Hubschrauber kreisten über Venlo, um die Evakuierungen zu koordinieren. Die Luftwaffe setzte nach Angaben der Stadt Flugzeuge mit Infrarotkameras zur Überwachung der Stabilität der Deiche ein. Nachdem die Fluten ein Loch in den Deich eines Kanals bei Maastricht gerissen hatten, mussten dort am Freitagnachmittag ebenfalls etliche Menschen ihre Häuser verlassen, wie die Behörden mitteilten. Später gelang es, das Loch einigermaßen zu flicken. Soldaten und Einsatzkräfte verstärkten Deiche an der Maas und kleineren Flüssen in der Region mit Sandsäcken. Ministerpräsident Mark Rutte nannte die Hochwasserlage bei einem Besuch in Venlo « schrecklich » und « heftig », wie der Sender NOS berichtete. « Zum Glück hat es hier noch keine Toten gegeben wie in Belgien und Deutschland. Lasst uns hoffen, dass das auch nicht geschieht. » 21 Uhr: Die Lage an der Steinbachtalsperre entspannt sich nach Auskunft des Kreises Euskirchen (Nordrhein-Westfalen) weiter. Nach Informationen der Bezirksregierung Köln ist der bislang nach der Hochwasserkatastrophe verstopfte Grundablass der Talsperre jetzt freigelegt, wie es in einer Mitteilung von Freitagabend hieß. Über diese Öffnung kann jetzt Wasser kontrolliert abgelassen werden, um den Druck auf dem Bauwerk zu senken. Das Technische Hilfswerk (THW) pumpte zusätzlich Wasser ab. Am Nachmittag hatte der Kreis gemeldet, dass eine Drohne keine kritischen Risse an dem Bauwerk entdeckt hatte. Der Kreis schätzte die Lage aber weiterhin kritisch ein 20.15 Uhr: Nachdem bereits in der Nacht Einsatzkräfte mit umfangreicher Pumpenausstattung nach Nordrhein-Westfalen entsandt wurden, befinden sich aktuell weitere Helferinnen und Helfer auf dem Weg in die Hochwassergebiete in Nordrhein-Westfalen. Das teilte das Technische Hilfswerk Bayern am Freitagabend mit. Die entsandten Helferinnen und Helfer seien auf den Bereich Elektroversorgung spezialisiert und verfügten über leistungsstarke Stromerzeugungsaggregate. Sie seien vor allem in der Lage, kritische Infrastruktur mit Strom zu versorgen. Ein weiterer Schwerpunkt liege im Bereich der Notinstandsetzung mit den Einsatzbereichen: Stromversorgung, Pumparbeiten, Beleuchtung. Rund 100 Einsatzkräfte in zehn Einheiten wurden insgesamt entsandt, so das THW. 19.47 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kommt am Samstag in den von der Unwetterkatastrophe besonders getroffenen Rhein-Erft-Kreis. Nach Angaben der NRW-Staatskanzlei besucht das Staatsoberhaupt am Mittag zusammen mit Ministerpräsident Armin Laschet Erftstadt, wo zahlreiche Häuser und Autos weggespült worden waren. Steinmeier will sich in der Feuerwehrleitzentrale ein Bild von der aktuellen Lage machen und mit Rettungskräften sprechen. 19.25 Uhr: Der Zugverkehr in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ist wegen der Überflutungen weiterhin massiv beeinträchtigt. Zahlreiche Strecken seien komplett gesperrt oder nur eingeschränkt befahrbar, teilte die Deutsche Bahn am Freitag in Düsseldorf mit. « Die Wassermassen haben Gleise, Weichen Signaltechnik, Bahnhöfe und Stellwerke in vielen Landesteilen von NRW und Rheinland-Pfalz stark beschädigt. » Allein in Nordrhein-Westfalen seien Gleise auf einer Länge von rund 600 Kilometern betroffen. Die Ermittlung der Schäden laufe weiter auf Hochtouren. Im Nahverkehr verkehren zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien weiterhin nicht oder nur eingeschränkt, wie die Bahn mitteilte. Soweit es die Straßenverhältnisse zulassen, seien Ersatzbusse unterwegs. 19.08 Uhr: Nordrhein-Westfalens Finanzverwaltung hat zur Entlastung der vom Unwetter betroffenen Bürger einen Katastrophenerlass in Kraft gesetzt. Laut Mitteilung von Freitag sind mit dem Erlass über 30 steuerliche Unterstützungsmaßnahmen möglich. So können die Wirtschaft und Privatpersonen Sonderabschreibungsmöglichkeiten für den Wiederaufbau nutzen. Auch die Wiederbeschaffung von Hausrat und Kleidung und die Beseitigung von Schäden am selbst genutzten Wohneigentum kann als außergewöhnliche Belastung steuerlich berücksichtigt werden. Auch sollen die Finanzämter den betroffenen Steuerzahlern mit Stundungen von Steuern und geminderten Vorauszahlungen entgegenkommen. « Mit den Maßnahmen aus dem Katastrophenerlass können wir schnell und unbürokratisch dort helfen, wo Hilfe dringend benötigt wird. Die unmittelbare Unterstützung für betroffene Bürgerinnen und Bürger steht für uns an erster Stelle », so Finanzminister Lutz Lienenkämper (CDU). 18.59 Uhr: Der Energiekonzern RWE hat die Suche nach einem im Tagebau Inden von Wassermassen mitgerissenen Mitarbeiter aufgegeben. Alle Anstrengungen, den 58-Jährigen zu finden, « sind leider ohne Erfolg geblieben », teilte der Konzern am Freitagnachmittag mit. Vermutlich könne nicht mehr davon ausgegangen werden, den Mitarbeiter noch lebend zu finden. Die Hochwasser führende Inde hatte bei Lamersdorf in Nordrhein-Westfalen einen Deich überspült und war anschließend in den Tagebau eingedrungen. Der Mann, der bei einer Partnerfirma beschäftigt war, wurde demnach von den Wassermassen mitgerissen. 18.45 Uhr: Nach dem Abbruch ihres Urlaubs wegen der schweren Unwetter in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ist Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock ins Krisengebiet gereist. Wie eine Sprecherin am Freitagabend mitteilte, will sich Baerbock vor Ort über die Lage der Menschen im Krisengebiet informieren. Dabei verzichte sie bewusst auf Pressebegleitung oder öffentliche Auftritte, erklärte die Sprecherin. Aus Parteikreisen hieß es, die Lage im Katastrophengebiet sei zu ernst, um sie für Wahlkampfauftritte zu nutzen. Zunächst hatte der « Spiegel » über die Reise der Grünen-Chefin berichtet. 18.34 Uhr: Die Verwaltung des Rhein-Erft-Kreises hat Angaben zu bislang einem bekannten Todesopfer im besonders betroffenen Erftstadt zurückgenommen. Der vermeldete Todesfall sei wohl fälschlicherweise mit dem Hochwasser in Verbindung gebracht worden, wie ein Sprecher des Kreises am Freitag sagte. 18.25 Uhr: Zum Gedenken an die Opfer der Unwetterkatastrophe werden die Fahnen an zahlreichen Gebäuden in Nordrhein-Westfalen bis Montag auf Halbmast wehen. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) ordnete am Freitag für alle Dienstgebäude des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände Trauerbeflaggung an, wie das Innenministerium mitteilte. 18.10 Uhr: Im Westen Deutschlands waren nach dem verheerenden Unwetter auch am Freitagnachmittag noch rund 102.000 Menschen ohne Strom. Das Unwetter und die daraus entstandenen Überflutungen sorgten weiterhin für Ausfälle in der Stromversorgung in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz, teilte der zum Eon-Konzern gehörende Energieversorger Westenergie in Essen mit. In der Spitze lag die Zahl der nicht mit Strom versorgten Menschen laut Westenergie sogar bei 200.000. Westenergie betonte, es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, die Stromversorgung wiederherzustellen. Etwa zehn Umspannanlagen des Verteilnetzbetreibers Westnetz seien derzeit aber noch von den Überschwemmungen direkt betroffen. Einzelne Anlagen seien nach wie vor schwer erreichbar, in anderen stehe immer noch das Wasser. Bevor sie wieder in Betrieb genommen werden könnten, müssten sie geprüft und gereinigt werden. Bei größeren Schäden an den Umspannanlagen werde daran gearbeitet, die Stromversorgung über Umschaltungen aus anderen Anlagen oder durch Notstromaggregate wieder herzustellen. 18.04 Uhr: Nach einem Aufruf der Stadt Bonn, Menschen aus Hochwassergebieten eine Unterkunft anzubieten, sind bei der Verwaltung Hilfsangebote für mehr als 1000 Betroffene eingegangen. Viele Privatpersonen wollten bis zu drei Menschen aufnehmen, und Hotels stellten bis zu 50 Doppelzimmer zur Verfügung, teilte die Stadt am Freitag mit. « Wir sind überwältigt von der Vielfalt und der Fülle der Angebote. Weitere brauchen wir im Moment nicht mehr », erklärte Oberbürgermeisterin Katja Dörner. Ab jetzt sollten die Telefonleitungen für Hilfesuchende frei gehalten werden. Zudem suche ein Mitarbeiter der Stadt vier große Sammelunterkünfte auf, um die Menschen dort über das Angebot zu informieren. Angesprochen seien Hochwasser-Geschädigte aus Bonns stark betroffenen Nachbarkreisen Ahrweiler, Euskirchen und Rhein-Sieg. 17.20 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwägt einen baldigen Besuch im Katastrophengebiet in Rheinland-Pfalz. Wie der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Seibert, am Freitag nach der Teilnahme Merkels an einer Videokonferenz des Landeskrisenstabs Rheinland-Pfalz mitteilte, ist die Bundeskanzlerin mit der Landesregierung über einen baldigen Besuch im Katastrophengebiet im Gespräch. Merkel habe sich im Gespräch mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und Vertretern der Einsatzkräfte und Landesministerien über die aktuelle Lage in den Katastrophengebieten und den Stand der Rettungsarbeiten informiert. Die Bundeskanzlerin habe den betroffenen Menschen in Rheinland-Pfalz die kurz- ebenso wie langfristige Unterstützung des Bundes zugesichert. 16.30 Uhr: Der Verwaltung des vom Hochwasser stark betroffenen Rhein-Erft-Kreises ist bislang ein Todesopfer bekannt. Dies sei von der Stadt Erftstadt gemeldet worden, berichtete eine Sprecherin. Es sei aber zu befürchten, dass es noch weitere Opfer gebe. So sei unklar, ob es alle Autofahrer noch rechtzeitig aus ihren Wagen schafften, als sie auf der B265 von Wassermassen überrascht wurden. 16.15 Uhr: Nach der Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands hat Bundeskanzlerin Angela Merkel am Nachmittag an einer Videokonferenz des Landeskrisenstabs Rheinland-Pfalz teilgenommen. Sie habe sich im Gespräch mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Vertretern der Einsatzkräfte über die aktuelle Lage in den Katastrophengebieten und den Stand der Rettungsarbeiten informiert, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Die Bundeskanzlerin sicherte demnach den betroffenen Menschen in Rheinland-Pfalz die « kurz- ebenso wie langfristige Unterstützung des Bundes » zu. Merkel sei mit der Landesregierung auch im Gespräch über einen « baldigen Besuch im Katastrophengebiet ». 15.43 Uhr: Im Kreis Ahrweiler sind mindestens 362 Menschen verletzt worden. Diese Zahl könne sich aber noch weiter erhöhen, teilte die Polizei in Koblenz mit. Dies gelte auch für die Zahl der Todesopfer. Die Polizei rief die Bevölkerung auf, die vom Hochwasser betroffenen Ortschaften nicht aufzusuchen, sondern weiträumig zu umfahren, damit Platz für die Rettungskräfte ist. 15.29 Uhr: Auch im Ausland berichten Medien über das Ausmaß der Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands. Besonders groß ist das mediale Echo im Nachbarland Österreich. Aber auch der « Guardian » und die « New York Times » und viele weitere Medien berichten. 15.09 Uhr: In der Nähe der vom Hochwasser heimgesuchten Ortschaft Erftstadt-Blessem sind Teile der gesperrten Autobahn 1 in den Fluss Erft gestürzt. Dies berichtete ein dpa-Reporter als Augenzeuge. Nach seinen Angaben brachen schätzungsweise mehr als 40 Meter des Standstreifens in mehreren Stücken mit einem Knacken ab und fielen in den Fluss. Auf den Abschnitten hätten sich keine Fahrzeuge befunden. Auch ein Stück Lärmschutzwand sei eingestürzt. 14.24 Uhr: Die Hochwasserkatastrophe an Ahr und Mosel in Rheinland-Pfalz hat mindestens 63 Menschen das Leben gekostet. Die Zahl werde vermutlich noch steigen, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Freitag nach einer Sondersitzung des Kabinetts in Mainz. Eine nicht genau bekannte Zahl von Menschen wird noch vermisst. Allein in der Verbandsgemeinde Adenau (Kreis Ahrweiler) waren dies etwa 30 Bewohner. « Das Leid nimmt auch gar kein Ende », sagte Dreyer bei einem Besuch der Berufsfeuerwehr in Trier. Die Zahl der Toten steige weiter. Überall gehe jetzt das Wasser zurück, daher würden nun Menschen gefunden, die bei der Katastrophe ertrunken seien. « Und da könnte man eigentlich nur noch weinen. Das ist ein Horror. » 13.56 Uhr: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat die Überschwemmungen in Westdeutschland als « Flutkatastrophe von historischem Ausmaß » bezeichnet. « Ein Jahrhundertunwetter hat unser Land getroffen », sagte Laschet am Freitag nach einer Sitzung seines Landeskabinetts in Düsseldorf. Die Wassermassen hätten « undenkbare Schäden verursacht » und « weiträumige Evakuierungen » nötig gemacht. Insgesamt sind in Nordrhein-Westfalen nach Regierungsangaben 25 Städte und Landkreise von Überschwemmungen betroffen. 13.28 Uhr: Im Raum Euskirchen sucht die Polizei weiterhin nach 40 vermissten Menschen. Im Raum Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis werden ebenfalls noch 19 Menschen vermisst, wie die Polizei Köln am Freitag mitteilte. Bei der Hotline für vermisste Personen des Rhein-Sieg-Kreises seien mehr als 300 Nachfragen eingegangen. Viele der Anrufe seien auf das zusammengebrochene Mobilfunknetz zurückzuführen. Am Freitagmorgen hatte die Polizei Köln von 24 Toten im Kreis Euskirchen und sechs Toten im Rhein-Sieg-Kreis berichtet. Noch immer seien nicht alle der Leichen geborgen, hieß es in der Mitteilung. Die Überprüfung der Vermisstenmeldungen laufe. 13.17 Uhr: Im besonders schwer von der Unwetterkatastrophe betroffenen Erftstadt-Blessem sind nach aktuellem Stand drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg eingestürzt. « Wir gehen von mehreren Toten aus, wissen es aber nicht », sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) am Freitag in Düsseldorf. Im bisher durchforsteten östlichen Teil des Ortes gebe es keine Todesopfer, alle dort lebenden Menschen seien in Sicherheit. « Aber das ist noch nicht die ganze Stadt. » Die Lage in Erftstadt sei « wegen der Dynamik » zurzeit « ganz besonders kritisch » und noch sehr unübersichtlich. 12.42 Uhr: Das Verteidigungsministerium hat wegen der Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands einen militärischen Katastrophenalarm ausgelöst. Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) habe die Entscheidung getroffen, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Freitag in Berlin. « Das bedeutet, dass die Entscheidungsinstanzen weit nach vorn, nämlich genau dorthin verrückt werden, wo sie gebraucht werden. Als Beispiel kann jetzt eine Verbandsführerin vor Ort entscheiden, ob der Bergepanzer, ob der militärische Lkw, ob das Stromaggregat bereitgestellt wird, wenn es denn verfügbar wird », sagte der Offizier. « Ich denke, bei solchen Lagen ist Dezentralität ganz wichtig und auch für den Erfolg der Maßnahmen ganz ausschlaggebend. » 12.04 Uhr: Im Landkreis Lörrach ist es nach Gewittern und starken Regenfällen in der Nacht zum Freitag zu Überschwemmungen und einem Erdrutsch gekommen. Zahlreiche Keller wurden überschwemmt, Straßen wurden unpassierbar. Die Stadt Lörrach rief den Notstand aus, um unkompliziert Hilfe leisten zu können. Zwei Verletzte mussten kurzzeitig ins Krankenhaus eingeliefert werden. In der Nacht hatte sich ein konzentriertes Gewitter entladen. Anwohner berichteten, dass Bachläufe zu reißenden Flüssen wurden und Keller überfluteten. Nach Angaben des Landratsamts wurden im Stadtteil Inslingen eine Straße durch einen Erdrutsch zerstört. Seit dem Morgen bestehe jedoch keine Gefahr mehr für Menschen und Sachwerte, erklärte der Lörracher Kreisbrandmeister Christoph Glaisner und ergänzte: « Von Verhältnissen wie in Rheinland-Pfalz sind wir meilenweit entfernt. » 11.39 Uhr: Die Situation an der Steinbachtalsperre im Kreis Euskirchen bleibt weiter angespannt. « Die Lage ist stabil, aber nicht unkritisch », teilte der Kreis am Freitagvormittag mit. Der Pegelstand habe sich über Nacht bis zum Einsetzen des Regens um etwa zwei Zentimeter abgesenkt und danach gehalten werden können. 10.25 Uhr: Laut der Sprecherin der Bezirksregierung Köln wurde ein Katastrophenschutztrupp nach Erftstadt losgeschickt, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Bereits am frühen Morgen teilte die Bezirksregierung mit, dass der Betrieb der Krankenhäuser vor Ort wegen der « massiven und schnell fortschreitenden Unterspülungen » nicht mehr möglich sei und mehrere Pflegeheime evakuiert würden. Aus den Häusern erfolgten demnach immer wieder Notrufe. Auf Twitter schreibt die Bezirksregierung derweil, dass « eine Rettung derzeit vielfach nicht möglich » sei. 10.09 Uhr: Nach der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz ist nach Aussage von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) noch keine Entwarnung in Sicht. « Die Lage ist weiterhin extrem angespannt in unserem Bundesland. Das Leid nimmt auch gar kein Ende », sagte sie am Freitag beim Besuch der Leitstelle der Berufsfeuerwehr in Trier. Die Zahl der Toten steige weiter. Vor gut einer Stunde habe die amtliche Zahl bei 52 gelegen. « Aber sie ist auch möglicherweise schon wieder gestiegen », sagte Dreyer. Überall gehe jetzt das Wasser zurück, daher würden nun Menschen gefunden, die bei der Katastrophe ertrunken seien. « Und da könnte man eigentlich nur noch weinen. Das ist ein Horror. Das ist alles ganz, ganz schlimm, wenn Existenzen berührt sind. Wenn Häuser kaputt sind, wenn Straßen aussehen, wie wir das gesehen haben – aber dass Menschen sterben bei dieser Katastrophe, das ist wirklich ganz furchtbar », sagte Dreyer. Wie viele Menschen noch vermisst seien, dazu gebe es derzeit « ganz unterschiedliche Zahlen ». « Wir können die auch im Moment nicht wirklich verifizieren, weil wir natürlich wirklich hoffen und beten, dass viele davon einfach Menschen sind, die aufgrund der permanenten Störung des Mobilfunks, der Nichterreichbarkeit der Menschen, dass das einfach dadurch verursacht ist. » 9.49 Uhr: Beim Einsturz von Häusern in Erftstadt-Blessem sind Menschen ums Leben gekommen. « Es gibt Todesopfer », sagte eine Sprecherin der Bezirksregierung Köln am Freitag. In der Ortschaft war es zu massiven und schnell fortschreitenden Unterspülungen von Häusern gekommen. 9.13 Uhr: Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) rechnet bei den Bergungsarbeiten in Rheinland-Pfalz damit, dass Rettungskräfte weitere Tote finden. Die Zahl von 50 Toten sei inzwischen überschritten, sagte Lewentz am Freitag im Deutschlandfunk. Aus Sicht der Polizei würden knapp unter 100 Menschen vermisst. Im Zusammenhang mit der Frage, wie sich die Zahl der Toten im Bundesland entwickeln könne, mache er sich Angaben zu insgesamt 1300 Vermissten nicht zu eigen. « Allerdings war das gestern auch ein Tag, wo die Übersicht sehr schwierig zu erlangen war », sagte er. Die Menschen hätten fluchtartig ihre Gebäude verlassen und seien umhergeirrt. 8.56 Uhr: Nach der Unwetterkatastrophe hat die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer schwere Versäumnisse beim Klimaschutz beklagt. « In den vergangenen Jahren haben wir in Deutschland vieles nicht umgesetzt, was notwendig gewesen wäre. Davon bin ich fest überzeugt », sagte die SPD-Politikerin dieser Redaktion. « Es reicht nicht, nur Klimaziele auszusprechen. Es kommt darauf an, die auf den unterschiedlichen Ebenen gesteckten Ziele in einer gemeinsamen Kraftanstrengung zu erreichen. Wir sollten uns fokussieren auf die Möglichkeiten der Umsetzung und mehr Tempo an den Tag legen. » Dreyer betonte: « Wir erleben schon mehrere Jahre hintereinander extreme Dürren, Starkregen- und Hochwasserereignisse – gerade auch in unserem Bundesland. Der Klimawandel ist nichts Abstraktes mehr. Wir erleben ihn hautnah und schmerzhaft. » Die Ministerpräsidentin forderte: « Wir müssen große Schritte tun. Dazu gehört, dass wir uns als Verbraucher neu orientieren. Dazu gehört aber auch, dass wir die erneuerbaren Energien ausbauen und unsere Industrie umstellen. » Allerdings müsse darauf geachtet werden, dass « Bürgerinnen und Bürger mit einem kleineren Geldbeutel alles mittragen können ». 8.26 Uhr: Aus den Häusern in Erftstadt-Blessem kämen immer wieder Notrufe. Menschen könnten derzeit nur mit Booten vom Wasser aus gerettet werden. Dazu erschwere ein Gasaustritt die Rettungsarbeiten. Mehrere Pflegeheime würden geräumt. Die Feuerwehr hatte am Donnerstagabend im Kreis Heinsberg drei schwer verletzte Menschen aus dem Fluss Wurm retten können, die dort zu ertrinken drohten. Das NRW-Innenministerium sprach am späten Donnerstagabend von mindestens 30 Toten. Der Landrat von Euskirchen, Markus Ramers (SPD), sagte, er rechne mit weiteren Toten, die entdeckt würden, wenn das Wasser abgeflossen sei. 7.55 Uhr: Nach den Unwettern in Deutschland ist die Zahl der Toten auf mindestens 81 gestiegen. Ein Sprecher des Innenministeriums in Rheinland-Pfalz bestätigte am Freitagmorgen der Nachrichtenagentur AFP, dass die Zahl der Todesopfer in dem Bundesland von 28 auf 50 gestiegen sei. Damit liegt die Zahl der Toten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz nun bei mindestens 81, dutzende weitere werden noch vermisst. 6.57 Uhr: In Erftstadt-Blessem ist eine Reihe von Häusern ganz oder teilweise eingestürzt. Das hat die Kölner Bezirksregierung am Freitagmorgen mitgeteilt. Ursache seien massive und schnell fortschreitende Unterspülungen der Häuser. Aus den Häusern kämen immer wieder Notrufe. Menschen könnten derzeit aber nur mit Booten vom Wasser aus gerettet werden. Dazu erschwere ein nicht abstellbarer Gasaustritt die Rettungsarbeiten. Mehrere Pflegeheime würden geräumt. 4.12 Uhr: In Wangen im Allgäu im Landkreis Ravensburg ist aufgrund des Starkregens am späten Donnerstagabend ein Wohngebiet überflutet worden. Wie das Polizeipräsidium Ravensburg am frühen Freitagmorgen mitteilte, wurden zunächst zwei Brückendurchflüsse des Epplingser Bachs durch Treibgut blockiert. Dadurch sei das Ufer übergetreten und hätte das angrenzende Wohngebiet Epplingser Halde überschwemmt.

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