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Wahlen im Irak: Frustrierte Iraker blieben den Urnen fern

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In der irakischen Parlamentswahl zeichnet sich eine tiefe Beteiligung ab. Das ist ein klares Misstrauensvotum für die politische Elite. Trotzdem dürfte sich kaum etwas ändern.
In der irakischen Parlamentswahl zeichnet sich eine tiefe Beteiligung ab. Das ist ein klares Misstrauensvotum für die politische Elite. Trotzdem dürfte sich kaum etwas ändern. Bei den sechsten Wahlen seit dem Sturz Saddam Husseins erreichte die Wahlbeteiligung ein Rekordtief. Am Sonntagabend, kurz nach sechs Uhr, erleuchtete ein Feuerwerk im Zentrum von Bagdad den Nachthimmel. Die Regierung habe ihr Versprechen gehalten, für freie und sichere Wahlen zu sorgen, erklärte Ministerpräsident Mustafa al-Kadhimi. Zum sechsten Mal seit dem Sturz des Despoten Saddam Hussein durch die Amerikaner und ihre Verbündeten haben die Irakerinnen und Iraker am Sonntag ein neues Parlament gewählt. Der Urnengang sei landesweit ohne Zwischenfälle über die Bühne gegangen, sagte der Armeesprecher Brigadegeneral Yahya Rasul kurz vor Schliessung der Wahllokale der NZZ vor einem Wahllokal im Norden von Bagdad. Das elektronische Wahlsystem, das bei der letzten Abstimmung noch vielerorts versagt hatte, hat laut Beobachtern diesmal weitgehend problemlos funktioniert. Leere Wahllokale Vor Jahren wäre dies noch ein Grund zum Feiern gewesen. Doch danach war den meisten Irakern diesmal nicht zumute. Das Feuerwerk zündeten mehrere Hotels auf Geheiss der Regierung an. Hatten die Wählerinnen und Wähler in den ersten Urnengängen vor sechzehn Jahren angesichts von Selbstmordanschlägen noch ihr Leben riskiert, um ihre Stimme abzugeben, blieben sie in diesem Jahr den Urnen weitgehend fern.

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