Nach heftigen Ausschreitungen bei einer Kundgebung gegen schärfere Corona-Regeln in Rotterdam hat die Justiz Untersuchungen und weitere Festnahmen angekündigt. Justizminister Ferd Grapperhaus sprach am Samstag von extremer Gewalt gegen Polizei, Einsatzkräfte und Feuerwehrleute. Mindestens sieben Menschen wurden verletzt, 50 Personen wurden festgenommen. Der Rotterdamer Bürgermeister Ahmed Aboutaleb sprach von einer Orgie der Gewalt.
Am späten Freitagabend war eine nicht angekündigte Demonstrationen gegen mögliche Verschärfungen der Corona-Maßnahmen aus dem Ruder gelaufen. Es kam im Zentrum von Rotterdam zu gewalttätigen Krawallen. Auf Gehsteigen und Straßen wurden Brände gelegt, Polizeiautos in Brand gesteckt und weitere beschädigt sowie Polizisten und Feuerwehrleute mit Gegenständen beworfen. Zurück blieb eine Spur der Verwüstung. Zur Gewaltexplosion gibt es noch viele offene Fragen. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben Warnschüsse abgegeben und auch gezielt auf Menschen geschossen. Nach Angaben eines Sprechers der Polizeigewerkschaft geschah das in mindestens zwei Fällen. « Polizisten wurden in die Enge getrieben und von einer größeren Gruppe von Randalierern eingeschlossen », sagte Jan Struijs von der Gewerkschaft dem TV-Sender NOS zum ersten Fall.