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Astronomie: Erstes Bild vom Schwarzen Loch im Zentrum der Milchstraße

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Das erste Bild eines Schwarzen Lochs war vor drei Jahren eine Sensation.
Bonn (dpa) – Wie fotografiert man ein Objekt, das von Natur aus unsichtbar ist? Vor diesem Problem stehen Astronomen seit den ersten theoretischen Spekulationen über Schwarze Löcher – Objekte, deren Schwerkraft so gewaltig ist, dass nicht einmal Licht aus ihnen entkommen kann. Die Antwort: Man nimmt nicht das unsichtbare Objekt selbst auf, sondern seine unmittelbare Umgebung – und macht es so als dunkle Mitte in einem leuchtenden Ring sichtbar. Dieser Coup ist einem internationalen Forscherteam nun zum zweiten Mal gelungen – diesmal mit dem Schwarzen Loch im Zentrum unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße. Kamera von der Größe der Erde
« Wir haben das nächste Level erreicht », sagte Anton Zensus vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) in Bonn, einem der Haupt-Initiatoren des EHT-Projekts. « Ich bin stolz auf unser gesamtes weltweites Team. » Für die Aufnahme seien die größten Radioteleskope der Welt zu einer einzigen Kamera von der Größe der Erde vereint worden. Ein Vergleich mit Computermodellen zeige unter anderem, dass das Schwarze Loch rotiert, berichten die Wissenschaftler in einer Sonderausgabe des Fachmagazins « Astrophysical Journal Letters ». Für die Aufnahme wurden acht Radioteleskope auf vier Kontinenten zusammengeschaltet. Gemeinsam bilden sie das « Event Horizon Telescope » (EHT, Ereignishorizont-Teleskop). Als Ereignishorizont bezeichnen Wissenschaftler die Grenze um ein Schwarzes Loch, hinter die sich nicht blicken lässt – weil aus dem Bereich dahinter nichts, nicht einmal Licht, entkommen kann. Die Daten der Teleskope werden mit speziellen Supercomputern kombiniert, so dass sich ein gigantisches virtuelles Teleskop vom Durchmesser der Erde ergibt. Es besitzt eine Detailschärfe, mit der sich vom Mond aus eine Apfelsine auf der Erde identifizieren ließe, wie beteiligte Forscher einmal erläuterten. Oder aber von Berlin aus eine Zeitung in New York lesen.
80 Institute mit 300 Wissenschaftlern beteiligt
An den Messungen beteiligt war das aus 66 Einzelantennen bestehende internationale ALMA-Observatorium in Chile. Mit dabei war zudem das in deutsch-französisch-spanischer Zusammenarbeit betriebene Institut für Radioastronomie im Millimeterbereich (IRAM), das mit dem 30-Meter-Teleskop in Spanien sowie dem NOEMA-Interferometer in Frankreich arbeitet.

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