Cirka zwei Monate trennen Österreich noch von der Bundespräsidenten-Wahl. Von Alexander Van der Bellen gab es allerdings bereits Tadel für FPÖ-Hofburg-Kandidat Walter Rosenkranz, weil dieser mit einer Entlassung der Regierung liebäugelt. Das riecht ein wenig nach Putsch und Willkür eines Einzelnen, so der Amtsinhaber in einem Kleine Zeitung-Interview (Donnerstag-Ausgabe).
Rosenkranz hatte zuletzt bei einer Pressekonferenz auf Journalistenfragen, ob er als Bundespräsident gleich die Regierung entlassen würde, gemeint, die Wahrscheinlichkeit dafür liege « auf jeden Fall höher als 50 Prozent ». Er erinnerte an die Usance, dass die Bundesregierung dem Präsidenten zum Amtsantritt ihren Rücktritt anbietet. « Unter Umständen, wenn man so ein Angebot bekommt, kann man es durchaus annehmen », meinte Rosenkranz. « Warum soll man diese schönen Dinge nicht nützen, wenn sie in der Verfassung stehen? »
Van der Bellen kann dem nichts abgewinnen: « Mit so etwas spielt man nicht.