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Verkaufshit „DDR-Softeis“: Kindheitserinnerung zum Schlecken

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Wer im Osten unterwegs ist, stößt immer wieder auf Eisdielen, die „Original DDR-Softeis“ verkaufen. Der Eis-Klassiker scheint nicht nur unverwüstlich, sondern er findet inzwischen auch anderswo Anhänger.
Stand: 03.09.2023, 06:58 Uhr
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Wer im Osten unterwegs ist, stößt immer wieder auf Eisdielen, die „Original DDR-Softeis“ verkaufen. Der Eis-Klassiker scheint nicht nur unverwüstlich, sondern er findet inzwischen auch anderswo Anhänger.
Naumburg/Leipzig – Diese Worte haben sich für Steffen Pretzsch als Umsatzbringer erwiesen. Seit zwei Tafeln an seinem Café am altehrwürdigen Naumburger Dom verkünden, dass er „Original DDR-Softeis“ verkauft, habe sich sein Eisumsatz verdoppelt, sagt der 56-Jährige.
„Das hätte ich nicht für möglich gehalten.“ Pretzsch ist nicht der einzige Verkäufer von DDR-Softeis, viele Eisdielen zwischen Rügen und dem Erzgebirge werben mit der kühlen Leckerei. Aber was soll das überhaupt sein, DDR-Softeis, warum verkauft es sich immer noch so gut?
DDR-Softeis sei zunächst einmal keine geschützte regionale Marke wie etwa die Thüringer Rostbratwurst, sagt Torsten Langbein. Er ist Vertriebschef der Firma Ablig Feinfrost, zu der das Mitteldeutsche Speiseeismuseum in Heichelheim (Thüringen) gehört. „Jeder kann eine Fahne raushängen und verkünden, dass er DDR-Softeis verkauft.“ Trotzdem gebe es so etwas wie ein allgemeines Verständnis, einen „erlernten Geschmack“, den viele Menschen mit dem ziemlich schnell schmelzenden Eis verbinden – und nach wie vor mögen.
Ein erstes großes Geheimnis hinter dem DDR-Softeis sind die Eismaschinen. Ein einziger Hersteller, der VEB Kältetechnik Niedersachswerfen, produzierte in der DDR Softeismaschinen, die „Ilka Eisfreezer“. „Im Westen waren es Pumpenmaschinen, die bis zu 30 Prozent Luft in die Eiscreme geschlagen haben. Im Osten fehlte die Luft“, erzählt Café-Besitzer Pretzsch.

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