Seit seinem Karriereende hat Jan Ullrich zu seiner Doping-Vergangenheit geschwiegen. Nun gibt der Ex-Radstar Details preis.
Seit seinem Karriereende hat Jan Ullrich zu seiner Doping-Vergangenheit geschwiegen. Nun gibt der Ex-Radstar Details preis.
Berlin. Jetzt ist es raus. Jan Ullrich hat in seiner erfolgreichen Radsport-Karriere zu Dopingmitteln gegriffen. Das räumte der Tour-de-France-Champion von 1997 nach jahrelangem Schweigen am Mittwoch bei der Vorstellung der Amazon-Dokumentation „Jan Ullrich – Der Gejagte“ in München explizit ein. „Ich habe gedopt, das ist in der Doku schon klar geworden“, sagte der 49-Jährige und ergänzte: „Ich habe mich schuldig gemacht, ich fühle mich auch schuldig.“
Ullrich hatte in der Vergangenheit immer ein Doping-Geständnis abgelehnt. „Ich habe niemanden betrogen“, lautete stets sein Standardsatz auf Fragen zu seiner Vergangenheit. Nun will der tief gefallene Ex-Radprofi, der auch privat einige Turbulenzen erlebt hat, in der Dokumentation mit seiner Vergangenheit aufräumen. „Ich kann dazu sagen, aus reinem Herzen, ich wollte wirklich niemanden betrügen. Ich wollte mir keinen Vorsprung verschaffen. Das war damals eine andere Zeit. Damals hat der Radsport schon ein System gehabt, wo ich auch reingekommen bin. Für mich war das damals eine Art Chancengleichheit“, erläuterte Ullrich auf der Podiumsdiskussion.
Viele Weggefährten waren am Mittwoch nach München zur Vorstellung gekommen, darunter auch Ex-Teamchef Olaf Ludwig, sein Sportlicher Leiter Rudy Pevenage, Ex-Kollegen wie Ivan Basso, Jens Heppner oder Danilo Hondo, sein Jugendtrainer Peter Sager und sogar die Mutter des gestorbenen Rivalen Marco Pantani.