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An einem Gebirgspass in den Pyrenäen spielt sich alljährlich ein beeindruckendes Schauspiel ab: Geschätzt mehr als 17 Millionen Insekten wandern im Herbst durch eine 30 Meter breite Lücke zwischen zwei Gipfeln an der französisch-spanischen Grenze, wie ein Forschungsteam im Fachjournal « Proceedings B » der britischen Royal Society berichtet. « So viele Insekten zu sehen, die sich alle gleichzeitig zielstrebig in dieselbe Richtung bewegen, ist wirklich eines der großen Wunder der Natur », sagte Mitautor Karl Wotton von der University of Exeter.
Viele der gen Süden ziehenden Insekten am Puerto de Bujaruelo sind der Analyse zufolge bekannte Gartenbewohner wie der Kohlweißling (Pieris rapae), die Augenfliege (Musca autumnalis) oder winzige, kaum drei Millimeter lange Grasfliegen (Chloropidae). « Es war magisch », sagte Studienleiter Will Hawkes von der University of Exeter. « Wenn ich mein Netz durch die scheinbar leere Luft schwang, war es voller winziger Fliegen, die sich alle auf dieser unglaublich großen Wanderung befanden. »
Milliarden fliegen über die Pyrenäen
Die Ergebnisse für diesen einen Pass deuten demnach darauf hin, dass jedes Jahr insgesamt Insekten im zweistelligen Milliardenbereich die Pyrenäen überqueren und bis nach Spanien, teils gar bis nach Afrika weiterziehen. « Diese wandernden Insekten, insbesondere die Fliegen, sind von enormer Bedeutung für unseren Planeten », teilte die University of Exeter mit.