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Diese Aussage sorgt für Gesprächsstoff im politischen Berlin, Irritationen und teils heftige Kritik: Auch für Altkanzler Gerhard Schröder müsse Raum in der SPD sein, erklärte der neue Generalsekretär Matthias Miersch im stern-Interview.
Der Altkanzler war wegen seiner Freundschaft zum russischen Präsidenten in Ungnade gefallen, nicht zuletzt in der SPD – und soll nun wieder ein Teil der Partei sein? Mierschs Argumentation wird kontrovers diskutiert, findet bei einigen Sozialdemokraten aber auch Zuspruch.
« Man muss nicht alle Positionen teilen, um Respekt gegenüber denen zu haben, die früher Verantwortung für unsere SPD getragen haben », sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner dem stern. So sei ein « bleibender Verdienst » Schröders, das Land aus dem Irak-Krieg herausgehalten zu haben, auch progressive Reformen habe er als Kanzler durchgesetzt.
« Bei der Agenda 2010 hatte ich dagegen eine andere Meinung, zu manch anderem, was er als Ruheständler gemacht hat, auch », sagte Stegner, « aber das gilt ja wahrscheinlich auch umgekehrt ». In der SPD dürfe man sich engagiert streiten, das sei gut so. « Das geht auch solidarisch und ohne öffentliche Beschimpfung des eigenen Vereins. » Die Gegner seien nicht in den eigenen Reihen sondern in anderen Parteien, das habe Miersch deutlich gemacht.
So hatte Miersch dafür geworben, Schröders politische Leistungen zu würdigen und nicht in « Schwarz-Weiß-Kategorien » zu denken. « Wir haben zwei Schiedsgerichtsverfahren gegen Gerhard Schröder gehabt. Beide haben ihm bescheinigt, dass er sich nicht parteischädigend verhalten hat », sagte der neue SPD-Generalsekretär.
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Deutschland — in German Weitere SPD-Politiker fordern Respekt für Schröders Lebensleistung