Immer mehr junge Menschen haben einen Hörschaden. Davon geht die Krankenkasse Barmer aus. sie nennt auch einen Grund – laute Musik per Smartphone und Kopfhörer.
Etwa 360 Millionen Menschen weltweit haben eine Hörschädigung. Die meisten von ihnen (rund 90 Prozent) leben in Entwicklungsländern, berichtet die Christoffel-Blindenmission (CBM). Doch auch in Deutschöland nimmt die Zahl der Menschen mit einem Hörschaden weiter zu.
Gerade Kinder und Jugendliche mit Hörschäden gibt es immer häufiger, heißt es bei der gesetzlichen Krankenkasse Barmer. Sie nennt auch Gründe: « Zusätzlich zu dem ganzen städtischen Lärm wie Verkehr und Baustellen kommt der Lärm, den wir uns durch die digitale Welt zuführen », sagte Barmer-Vorstandsmitglied Mani Rafii der Deutschen Presse-Agentur. « Viele junge Leute haben ihre Smartphone-Kopfhörer im Ohr und hören laute Musik. Hier hat die digitale Welt auch ihre Risiken. » Denn Hörschäden seien irreparabel.
Gerade junge Menschen seien kaum in der Lage, einen Hörschaden zu erkennen und ihn dann auch entsprechend anzugehen. Die Zahl junger Barmer-Versicherten zwischen 15 und 35 Jahren, die eine Hörhilfenversorgung benötigen, habe von 814 im Jahr 2010 auf 1065 in 2015 um fast ein Drittel zugenommen, erläuterte Rafii. Hier sei eine deutliche Tendenz zu erkennen. Daher stelle sich die Frage: «Wie schaffen wir es, gerade die jungen Leute in dieser digitalen Welt auf das Thema Prävention aufmerksam zu machen. Junge Leute fühlen sich ja unverwundbar.»
Zum Welttag des Hörens an diesem Freitag (3. März) startet die Krankenkasse zusammen mit dem Startup Mimi Hearing Technologies für drei Monate eine Initiative zur Früherkennung und Prävention von Hörschäden – und hat dabei vor allem junge Menschen im Blick.