Als ein zwölf Kilo schwerer Stein auf das Auto einer Familie fällt, werden vier Menschen schwer verletzt. Vor Gericht droht der Angeklagte den Opfern mit Gewalt.
Im Prozess gegen den mutmaßlichen Steinewerfer von der Autobahn 7 hat der Angeschuldigte am Donnerstag vor dem Landgericht Ellwangen wüste Drohungen gegen den verunglückten Familienvater ausgestoßen. Sobald er wieder in Freiheit sei, werde er sich eine Schusswaffe besorgen, rief der 37-Jährige während der Zeugenaussage des 33-jährigen Unfallopfers Serdal Öztürk. Der Vorsitzende Richter Gerhard Ilg brachte den Angeklagten mit der Androhung einer « Ordnungsmaßnahme » zum Schweigen. Der Mann ist wegen versuchten Mordes sowie wegen illegalen Waffenbesitzes angeklagt.
Die Staatsanwaltschaft erklärte zum Auftakt des Prozesses, der Angeklagte habe im vergangenen September mit dem Wurf eines zwölf Kilogramm schweren Betonpflastersteins von einer Autobahnbrücke bei Giengen an der Brenz in der Nähe von Heidenheim eindeutig versucht, « Menschen heimtückisch zu tötet ».
Der Wagen der vierköpfigen Familie Öztürk aus Laupheim (Kreis Biberach) war am 25. September mit etwa 120 Stundendenkilometern gegen den Betonbrocken geprallt und hatte sich danach mehrfach überschlagen. Die Eltern und ihre zwei Kinder wurden bei dem Unfall nahe Giengen an der Brenz schwer verletzt.
Serdal Öztürk und seine 26-jährige Frau Deniz treten in dem bis Mitte April terminierten Prozess als Nebenkläger auf. Die Frau hatte bei dem Unfall besonders schwere Verletzungen erlitten.
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Deutschland — in German Eklat im Steinewerfer-Prozess: Angeklagter droht Opfer mit Gewalt