So cool war lange kein japanisches Rollenspiel mehr: In « Persona 5 » meistern die Spieler den Teenager-Alltag und kämpfen in Traumwelten gegen die korrupte Obrigkeit.
Suguru Kamoshida ist ein Sportheld. Mit
breitem Kreuz, Quadratkinn und Muskelbergen hat der Ex-Olympionike an der Shujin
Academy in Tokio als Lehrer angeheuert. Er soll den schuleigenen
Volleyball-Teams Meisterschaften bescheren. Doch Kamoshida nützt seine
Machtposition aus: Die Schülerinnen sind für ihn Freiwild, die
Sportler nur Sklaven, die er Schindereien unterzieht und Angst verbreitet. Niemand
will gegen den Diktator im Trainingsanzug aussagen, denn er genießt das
Vertrauen des Schulleiters. Irgendwann hält es eine Schülerin nicht mehr aus
und springt vom Schuldach.
Das japanische Rollenspiel Persona 5 (PS4,
PS3) behandelt ernste Themen. Es geht um Machtmissbrauch und
gesellschaftliche Zwänge, um Mobbing und um sexuellen Missbrauch. Vor allem
aber geht es um einen Generationenkonflikt: auf der einen Seite die moralisch
korrupte Welt der Erwachsenen, auf der anderen die Jugendlichen, die hin- und
hergerissen sind zwischen Konformität und Freiheitsstreben.
Der namenlose Protagonist, ein
siebzehnjähriger Schüler, bekommt gleich zu Beginn die Ungerechtigkeit des
Systems zu spüren: In seiner Heimatstadt verteidigt er eine Frau gegen einen
zudringlichen Politiker, wird zur Strafe an die Shujin Academy nach Tokio
versetzt – und steht dort als « Krimineller » unter ständiger Beobachtung.