Home Deutschland Deutschland — in German Plus-Size und Achselhaar: Das 90-60-90-Schönheitsideal wankt

Plus-Size und Achselhaar: Das 90-60-90-Schönheitsideal wankt

350
0
SHARE

« Und Germany’s Next Topmodel ist… » – zum zwölften Mal kürt Heidi Klum am Abend die Gewinnerin ihrer Erfolgs-Castingshow. Die vier Finalistinnen sind groß, sehr dünn – und unter den Achseln rasiert. Doch das klassische Schönheitsideal wankt.
« Und Germany’s Next Topmodel ist… » – zum zwölften Mal kürt Heidi Klum am Abend die Gewinnerin ihrer Erfolgs-Castingshow. Die vier Finalistinnen sind groß, sehr dünn – und unter den Achseln rasiert. Doch das klassische Schönheitsideal wankt.
Als Kandidatin Maja zu Beginn der diesjährigen Staffel von « Germany’s Next Topmodel » vor die Jury trat, konnte Moderatorin und Produzentin Heidi Klum ihre Fassungslosigkeit kaum verbergen. Sie wisse gar nicht, wo sie zuerst hinsehen solle, erklärte sie: auf Majas Kleid, das aussehe « wie ein Lampenschirm », oder auf « diese langen Haare unter deinen Achseln ».
Sie könne ihre Achselbehaarung gerne abrasieren, wenn Klum das nicht gefalle, erklärte die mittlerweile 20-Jährige – doch die Modelmama war noch immer völlig perplex. « Wow. Und da sagt keiner irgendwas? », wollte sie von der Schülerin wissen. « Nee, was sollen die denn sagen? », fragte die schlagfertig, aber auch sichtlich verunsichert zurück.
Im Showfinale wird Klum zum zwölften Mal Deutschlands schönstes Mädchen küren. Die vier Finalistinnen Céline, Serlina, Leticia und Romina sind zwischen 18 und 22 Jahren alt, groß, sehr dünn – und unter den Achseln rasiert. Seit der ersten Staffel im Jahr 2006 werfen Kritiker der ProSieben-Castingshow immer wieder ein zu starres Schönheitsideal vor. Denn Heidis Mädels haben stets ein niedriges Körpergewicht, lange Beine und einen flachen Bauch.
Schauspielerin Nora Tschirner hält das – ebenso wie einschlägige Bilder aus Frauen- und Modezeitschriften – für gefährlich: « Wenn du viele von den gleichen Bildern siehst, kannst du noch so sehr wissen, dass es nicht echt ist, die pflanzen sich trotzdem in einen Teil deines Gehirns », sagte Tschirner.

Continue reading...