Im Finale der Australian Open schlägt Roger Federer Marin Cilic in fünf Sätzen. Es ist sein 20. Grand-Slam-Titel – weshalb er ziemlich nervös war.
Und dann übermannte es ihn doch. Roger Federer hatte sich tapfer bemüht, bei seiner Siegerrede allen zu danken, die ihn auf seinem langen Weg zu diesem magischen 20. Grand-Slam-Titel begleitet hatten. Doch seine Stimme kippte bereits beim Dank an seine Fans. Und als er dann auch noch hinüber zu seiner Box blickte, in der seine Frau Mirka, seine Eltern und seine Trainer saßen, erstickte seine Stimme endgültig und die Tränen strömten Federer übers Gesicht.
Minutenlanger, tosender Jubel donnerte von den Rängen der Rod-Laver-Arena, der sich wie eine warme, tröstende Decke um den Schweizer schmiegte. Und es wirkte, Federer schaffte inmitten seiner Tränen ein Lächeln und winkte mit dem silbernen Challenge Cup in die Menge. „Ich bin so glücklich und so unglaublich erleichtert“, sagte er, „es ist ein Traum und das Märchen geht weiter.“
Es war nach einem furiosen Start des Schweizers doch noch ein enges Fünfsatzfinale geworden, das Federer nach drei Stunden „am Ende auch etwas glücklich“, wie er sagte, mit 6:2,6:7 (5:7), 6:3,3:6 und 6:1 gegen den Kroaten Marin Cilic gewann.
Dass sich Titelverteidiger Federer nach einem mehr als souverän bewältigten Turnier als großer Favorit in seinem 30. Grand-Slam-Endspiel doch so schwer tat, hatte einen erstaunlichen Grund. „Ich bin richtig nervös geworden“, gestand Federer später ein, „ich habe den ganzen Tag und das ganze Match über daran gedacht: ‘Was passiert, wenn ich die 20 gewinne? Was passiert, wenn nicht?’ Meine Gedanken waren überall, ich bin fast verrückt geworden.