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EU-Kommission muss sich mit Sommerzeit beschäftigen

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Die Forderung, die Sommerzeit ganz abzuschaffen, fand im EU-Parlament keine Mehrheit. Aber einig waren sich die Parlamentarier mehrheitlich darin, dass die EU-Kommission eine „gründliche Bewertung“ vornehmen soll.
Alle Jahre wieder – nein, kommt nicht das Christuskind, sondern die Zeitumstellung, sprich: Sommerzeit. Ein emotionsgeladenes Thema, mit dem sich am Donnerstag auch das Europaparlament beschäftigte. Es stimmte sogar über die Abschaffung der Sommerzeit ab.
Vorweg: Die Forderung des Verkehrsausschusses, die Sommerzeit ganz abzuschaffen, fand im Parlament keine Mehrheit. Aber einig waren sich die Parlamentarier mehrheitlich darin, dass die EU-Kommission eine „gründliche Bewertung“ der EU-Richtlinie zur halbjährlichen Zeitumstellung vornehmen und gegebenenfalls Änderungen vorschlagen soll. Abgeordnete aus unterschiedlichen Fraktionen hatten die Zeitumstellung als nicht mehr zeitgemäß kritisiert und auf gesundheitliche Störungen bei vielen Menschen und Tieren verwiesen. Die Entschließung wurde mit 384 gegen 153 Stimmen bei 12 Enthaltungen angenommen.
Der Antrag war im Ausschuss für Verkehr und Tourismus unter Vorsitz der französischen Grünen Karima Delli auf den Weg gebracht worden. Durch einen Antrag zahlreicher Christdemokraten wurde er jedoch stark abgeschwächt. Der Sprecher der Abgeordneten von Bündnis 90/Die Grünen im Europäischen Parlament, Sven Giegold, erklärte jedenfalls: « Für die Zeitumstellung ist die Zeit abgelaufen. Die Vorteile für die Energieeinsparung sind gering, aber die Nachteile für die Gesundheit mancher Menschen sehr groß. Auch wir Grüne haben die Zeitumstellung lange mit Energiesparen begründet, dieses Argument haben zahlreiche Studien entkräftet. »
« Die zweimal jährliche Zeitumstellung ist sinnlos und gefährlich: Der Wechsel von der Normalzeit auf die Sommerzeit und wieder retour bringt nicht nur keine Energieersparnis, sondern vielmehr erhebliche Gesundheitsrisiken vor allem für Kinder und ältere Menschen », sagte der ÖVP-Europaabgeordnete Heinz K. Becker schon vor der Abstimmung. »Daher muss mit der zweimal jährlichen Zeitumstellung endlich Schluss sein. » « Wir wollen keine Sommer- oder Winterzeit, sondern ein einheitliches Zeitmodell », erklärte der freiheitliche Delegationsleiter im Europäischen Parlament und FPÖ-Generalsekretär, Harald Vilimsky.
Auch die deutschen Abgeordneten zeigten sich mehr als nur engagiert: Der CDU-Abgeordnete Dieter Koch berichtet, sein E-Mail-Postfach gehe geradzu über beim Thema Zeitumstellung.

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