Die Berliner Handballer schlagen RK Nexe Nasice im Rückspiel mit 25:16 und ziehen ins Final Four ein. Vor allem ein Spieler überragt.
Es waren noch 20 Sekunden auf der Uhr, als das Spiel ein letztes Mal wegen eines Wechselfehlers von der Mannschaft aus Nasice unterbrochen wurde. Da wurde es dann auch erstmals den Gastgebern klar: Die Füchse Berlin hatten es tatsächlich geschafft, den Acht-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel wettzumachen. Torhüter Silvio Heinevetter schnappte sich Spielmacher Fabian Wiede und drückte ihm einen fetten Kuss auf die Wange, die Zuschauer standen von ihren Sitzen auf und johlten, ein Mitarbeiter des Berliner Handballklubs verteilte die T-Shirts, mit denen die Füchse ihre vierte Finalturnierteilnahme im EHF-Cup feierten. Am Pfingstwochenende reist das Team also als eine von vier Mannschaften nach Magdeburg.
„Wir haben nie aufgegeben, Charakter gezeigt, Moral gezeigt, ich bin überglücklich“, sagte Berlins Trainer Velimir Petkovic nach dem verdienten 25:16 (14:9)-Erfolg. „Acht Tore waren eine große Hypothek, dass war heute nur mit einer guten Deckung aufzuholen.“
Nach der überraschend deutlichen 20:28-Klatsche aus dem Hinspiel vor einer Woche hatten sich die Füchse schon auf ein kleines Wunder einschwören müssen. Mut machte da vor allem auch eine Partie von 2012: Im Halbfinale der Champions League hatten die Berliner gegen Ademar Leon damals sogar einen Elf-Tore-Rückstand aufgeholt.
Dieses Spiel hatten sich wohl auch die Füchse-Fans unter den 5000 Zuschauern am Samstagabend in der Max-Schmeling-Halle zur Vorbereitung noch einmal angesehen.