Von Hannes Breustedt/dpa
Washington — Hat Donald Trump den Bogen überspannt? Trotz seiner Kampfansagen gegen den Freihandel und heftiger Attacken gegen einzelne Konzerne gab es bei US-Unternehmen bisher kaum offenen Widerstand gegen den neuen Präsidenten. Das hat sich mit dem Einreiseverbot für Staatsangehörige aus sieben überwiegend muslimischen Ländern schlagartig geändert. Plötzlich hagelt es Kritik aus verschiedenen Richtungen. Ist Trumps Schonfrist abgelaufen?
„Das ist keine Politik, die wir unterstützen“, versicherte Lloyd Blankfein, der Chef der mächtigen US-Investmentbank Goldman Sachs, den Mitarbeitern in der Nacht zum Montag. Die hausinterne Botschaft folgte auf ein Wochenende, das wegen Trumps umstrittenem Einreisebann im Zeichen von Chaos und Turbulenzen stand. Nicht nur an US-Flughäfen sorgte das Dekret für Ausnahmezustand, auch bei vielen ausländischen Angestellten von US-Unternehmen ist die Verunsicherung groß.
Er erkenne in Trumps Erlass ein potenzielles Risiko für die Firma, „insbesondere für einige unserer Leute und ihre Familien“, sagte Blankfein. Wie andere große US-Geldhäuser hat Goldman Sachs eine bedeutende geschäftliche Basis im Mittleren Osten. Der Chef der Bank versprach betroffenen Mitarbeitern Unterstützung und konnte sich auch einen Seitenhieb gegen die Trump-Administration nicht verkneifen. „Verschieden zu sein, ist nicht optional“, zitierte Blankfein aus den Prinzipien von Goldman Sachs. „Nun ist der richtige Zeitpunkt, sich auf diese Worte zu besinnen.
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Deutschland — in German Kuschelkurs vorbei? Konzerne schießen gegen Trumps Politik