Bereits nach elf Minuten entscheidet Mainz das Spiel, weil Leverkusen in alte Muster verfällt und äußerst einfallslos agiert.
Bereits nach elf Minuten entscheidet Mainz das Spiel, weil Leverkusen in alte Muster verfällt und äußerst einfallslos agiert.
«Rucki-Zucki», sangen die kostümierten Mainzer Fans in ihrer karnevalistischen Hochstimmung im Gästeblock des Leverkusener Stadions. Damit reduzierten sie den 2:0 (2:0)-Sieg ihres FSV auf eine lakonische Formel. Es war nämlich nicht nur so, dass die Mainzer den Leverkusenern mit zwei Treffern in den ersten elf Minuten ruckzuck jegliche Energie geraubt hatten. Nein, die trägen Leverkusener waren überhaupt weder zu Tempo noch zu kreativem Fußball in der Lage. Behäbig und kampflos ergaben sie sich ihrem Schicksal und ermöglichten den Gästen, ihre Führung 79 Minuten lang ungefährdet nach Hause zu spielen.
In den «Oh-wie-ist-das-schön»-Gesang der Mainzer fielen die Leverkusener Anhänger später selbst sarkastisch ein. «Unsere Leistung war so nicht okay», sagte Leverkusens Torwart Bernd Leno, «das darf nicht passieren, da müssen wir ehrliche Worte finden. » Das muss vor allem Trainer Roger Schmidt, der nach dem Spiel damit anfing. Er habe «Durchschlagskraft, Geschlossenheit, Zweikampfhärte und Robustheit» vermisst und betonte: «Solange wir keine Konstanz in unser Spiel kriegen, werden wir höheren Ansprüchen auch nicht gerecht. » Das war eine Abkehr von tabellarischen und damit internationalen Ambitionen: «Wir können hervorragend Fußball spielen, aber es fällt uns im Moment schwer, das kontinuierlich zu zeigen. »
Nach der spektakulären 2:4-Niederlage unter der Woche gegen Atlético Madrid schienen die Leverkusener unter einer Art fußballerischem Schleudertrauma zu leiden — einer Verwirrung der Sinne und der Entschlossenheit.