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Brexit: Theresa May im Wunderland

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Großbritanniens ökonomischer und sozialer Abstieg hat schon vor Jahrzehnten begonnen und ist allein hausgemacht. Der Brexit macht alles noch viel schlimmer.
Theresa May kann triumphieren. Trotz scharfer Kritik
hat die britische Premierministerin Wort gehalten: Nach 42 Jahren Mitgliedschaft verlässt Großbritannien
die Europäische Union. Sie strebe eine «tiefe Partnerschaft» mit der EU an, sagte sie am Mittwoch in Brüssel.
In Berlin hieß es einmal,
man hoffe, dass Großbritannien nicht aus einem «dummen Zufall»
die EU verlassen werde. Jetzt ist es so weit. Allerdings ist es kein dummer Zufall. Der geplante Austritt Großbritannien ist ein konsequenter, wenn auch grundfalscher Schritt. Die beiden ehemaligen britischen Premierminister Edward Heath und Margaret Thatcher hatten Großbritannien in die Europäische
Gemeinschaft und später EU geführt, um ihren politischen Einfluss in Europa zu sichern. Großbritannien sollte die Vorteile des gemeinsamen Markt nutzen. Oder genauer: benutzen. So wie es Großbritannien seit Jahrhunderten getan hatte, finanziert von Londoner Banken. Nur gab und gibt es einen großen Unterschied, den viele Briten bis heute nicht begreifen: Die EU ist eine Gemeinschaft souveräner Staaten, keine Kolonie. Die Mitglieder geben für eben diese Gemeinschaft einen Teil ihrer Eigenständigkeit ab.
Dazu waren die Briten nicht wirklich bereit. Und die Hoffnung Großbritanniens hat sich nie erfüllt, die EU als stetige Quelle lukrativer Deals zu nutzen. Daher ist die Abkehr von der EU folgerichtig. Nur wird dabei geflissentlich unterschlagen, dass die großen Probleme Großbritanniens nichts mit einem Souveränitätsverzicht zugunsten der EU zu tun haben. Sie sind vollständig hausgemacht.
Wer immer weniger produziert, verdient weniger und muss sich mit einem sinkenden Lebensstandard abfinden. Das passiert nicht von heute auf morgen, sondern schleichend. Gemessen wird das an der Produktivität eines Landes. Großbritannien hinkt hier seit Jahrzehnten den anderen großen Industrieländern hinterher. Seit der Finanzkrise schneidet von den G7-Staaten nur Italien schlechter ab.

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