Die Niederlande handeln so, wie es die Bundesregierung längst auch hätte tun sollen. Doch statt Erdogan die Grenzen aufzuzeigen, operiert die Kanzlerin weiter mit Samthandschuhen.
Die niederländische Regierung handelt so, wie es die deutsche Regierung längst auch hätte tun sollen: Sie macht dem türkischen Präsidenten Erdogan unmissverständlich klar, dass Sie keinen innertürkischen Wahlkampf im eigenen Land dulden will. Die Familienministerin Kaya ist ausgewiesen, Außenminister Cavusoglu die Landung verweigert worden. Beide wussten, dass sie als Wahlkämpfer „unerwünscht“ waren; beide haben sich darüber hinweggesetzt. Die Reaktion der niederländischen Regierung auf diese gezielte Provokation war richtig und konsequent. Sowohl die maßlosen Attacken aus Ankara („faschistisch“) als auch die teils gewalttätigen Demonstrationen türkischstämmiger Holländer gegen die Auftrittsverbote zeigen, dass es höchste Zeit war, dem nationalistischen Autokraten Erdogan und seinen Anhängern die Stirn zu bieten.
Die Bundesregierung sollte sich an der klaren Linie Den Haags endlich ein Beispiel nehmen.