Beim Talk-Thema Türkei griff ein Erdogan-Fan Illner an. Der bayerische Finanzminister polterte.
Der Großtürke lässt seine Janitscharen los, und alle Grenzen fallen. Doch dann hebt der Bürgermeister von Gaggenau die rote Kelle, und Erdogans Justizminister darf in seinem Städtchen nicht wahlkämpfen. Prompt lässt Ankara den deutschen Botschafter antanzen.
► Maybrit Illner fragt: „Deutschland und die Türkei. Was erlaubt sich Erdogan?“ Und vor allem: Was wollen wir uns eigentlich noch alles gefallen lassen?
• Markus Söder (50, CSU). Bayerns Finanzminister kennt keine Furcht vor Fürstenthronen, das hat auch Seehofer schon mitgekriegt.
• Aydan Özoguz (49, SPD). Die Integrationsbeauftragte fand milde Worte für den Möchtegern-Diktator: „Ein Vergleich zum Ende der Weimarer Republik 1933 ist nun wirklich nicht angebracht“. Das war 2013. Was sagt sie heute?
• Mustafa Yeneroglu (41). Erdogans Mann im „Menschenrechtsausschuss“ des türkischen Parlaments wettert über eine „unglaubliche Medienkampagne“ gegen seinen Herrn.
• Yahya Kilicaslan. Der Esslinger Bauunternehmer ist glühender Erdogan-Fan: „Der beste Präsident, den die Türkei je hatte! »
• Mithat Sancar (53). Der Verfassungsrechtler sitzt für die prokurdische HDP im Parlament. Auch bald im Knast?
Die Talkmasterin startet mit einem Klops, stellt den kurdischen Staatsrechtler als „Strafrechtler“ vor. Nicht schlimm: In der Türkei stecken Staat und Strafe längst in derselben Schublade.
Sancar zeigt trotzdem keine Angst, legt sofort los: „Die Türkei duldet die Freiheit nicht. Die Justiz steht im Dienst der politischen Macht. Erpressung ist eine Methode Erdogans.“ Der verhaftete „Welt“-Journalist Deniz Yücel sei Opfer einer „politischen Geiselnahme“.
Blitzstart! Das Zoff-o-Meter ist sofort auf Touren.
Die beiden Erdogan-Fans verschanzen sich hinter Formalien: Man wissen ja noch gar nicht, was genau die türkische Justiz Yücel vorwerfe.