Marco Reus zaubert nach zwei Minuten die Führung, Sokratis’ Gewaltschuss landet im Winkel: Der BVB schafft es, sich gegen Eintracht Frankfurt auf Fußball zu konzentrieren.
Thomas Tuchel lächelte, als er einen Schluck aus seiner Wasserflasche nahm. Er drehte die Flasche zu, dann lächelte er nochmal, während Stadionsprecher Norbert Dickel den Namen Marco Reus durch die Arena schrie. Schon der Moment auf der Pressekonferenz am Freitag, als der BVB-Trainer verkünden durfte, dass Reus wieder im Kader stehen wird, war einer der wenigen Augenblicke in dieser furchtbaren Woche, in denen Tuchel fröhlich wirkte.
Und nun sah er, wie sich dieser Reus erst sehr intelligent und dann sehr elegant verhielt. Einen Pass von Shinji Kagawa nahm er nicht an, weil er deutlich im Abseits stand. Er hob dann die Arme, um dem Schiedsrichter zu signalisieren: «Bitte nicht abpfeifen, ich bleibe ja weg». Christian Pulisic erkannte die Situation und setzte nach. Er eroberte den eigentlich verlorenen Pass, spielte ihn in die Mitte, wo Reus ihn mit der Hacke hinter seinem Standbein vorbei im Tor versenkte. Zwei Minuten waren da gegen Eintracht Frankfurt gespielt, Dortmund führte 1:0. Aber vor allem lächelte Thomas Tuchel, weil es wenigstens in dieser Sekunde nur um Fußball ging.
Seit den Attacken auf den Mannschaftsbus des BVB kann man Spiele von Borussia Dortmund nicht mehr nur sportlich bewerten.