Die 29-jährige Schwäbin war mit schwachen Ergebnissen in die Saison gestartet — kehrt durch ihren Coup jetzt aber wieder in die Top 30 der Tennis-Weltrangliste zurück.
Nachdem sich Laura Siegemund den Traum vom Triumph beim Heimspiel erfüllt hatte, geriet die Party kurz ins Stocken. Etwas ruckelnd und ganz langsam chauffierte die neue Siegerin des WTA-Turniers in Stuttgart das rote Siegercabrio auf den sandigen Centre Court.
Ihre Unbekümmertheit hatte Siegemund aber wenig später zurück, als Konfettiregen ihren bisher größten Erfolg untermalte. «Das war ein unglaubliches Spiel und mein schönster Sieg. Die Atmosphäre war gigantisch. Ich weiß nicht, wie ich es geschafft, hier zu gewinnen», sagte die Weltranglisten-49. nach dem 6: 1,2: 6,7: 6 (7: 5) in einem spannenden Finale gegen die ebenfalls ungesetzte Kristina Mladenovic (Frankreich) .
Nach 2: 29 Stunden hatte Siegemund ihren ersten Matchball mit einem Stopp verwandelt und danach entgeistert ihr Racket fallen lassen. Im Tiebreak hatte sie bereits mit 1: 4 zurückgelegen. «Immer wenn mir das Wasser bis zum Hals stand, konnte ich eine Schippe drauflegen», sagte Siegemund. Auch Mladenovic lobte die Gegnerin aus Metzingen: «Laura hat wirklich unterhaltsames Tennis gespielt.»
Neben dem Sportwagen durfte Wildcard-Inhaberin Siegemund ein Preisgeld in Höhe von 107 036 Euro mitnehmen. Im Juli letzten Jahres hatte die Fed-Cup-Spielerin beim Turnier in Bastad/Schweden ihren ersten und bis dato einzigen Titel auf der Profitour geholt.
Vor 4500 Zuschauern in der ausverkauften Arena agierte Siegemund gewohnt variabel und ging schnell mit 4: 0 in Führung.
