Seoul. Nordkorea hat mit dem zweiten Atomtest in diesem Jahr erneut die internationale Staatengemeinschaft herausgefordert. Ein «Atomsprengkopf» sei erfolgreich zur Explosion gebracht worden, berichtete am Freitag, dem 68. Jahrestag der Staatsgründung, das staatliche Fernsehen in Nordkorea. Südkoreas Militär, das den Test bestätigte, sprach von der bislang gewaltigsten Explosion bei einem Atomtest des weithin isolierten Nachbarlandes. Auch Japan ging von einem unterirdischen Atomversuch aus. Der insgesamt fünfte Atomtest des Landes löste scharfe Protest in der Region und darüber hinaus aus.
In einer Erklärung des nordkoreanischen Instituts für Atomwaffen hieß es, mit dem Test sollte die «Leistung eines Nuklearsprengkopfs» überprüft werden. Nordkorea sei in der Lage, standardisierte Sprengköpfe zu bauen, die auf strategische ballistische Raketen montiert werden können. Nordkorea könne «beliebig viele Sprengköpfe mit größerer Schlagkraft produzieren, die kleiner, leichter und von verschiedener Art» seien. Ziel des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Un ist es, Atomraketen zu entwickeln, die selbst die USA erreichen können. UN-Resolution verbieten Pjöngjang Atomversuche und Tests mit ballistischen Trägerraketen.