Nur ein Prozent der Menschen leidet an Gluten-Unverträglichkeit. Aber auch gesunde Menschen verzichten immer häufiger auf Gluten. Experten halten das für einen…
Glutenfreie Diäten sind gerade en vogue. Experten betrachten die Entwicklung mit Kopfschütteln. Denn auf Gluten zu verzichten ist für gesunde Menschen eigentlich völlig sinnlos. Die Profiteure sind die Autoren von populären Büchern wie Wheat Belly» («Weizenwampe») , die das Protein als vermeintlich ungesund und dickmachend deklarieren. Die Medien befeuern den Ernährungstrend.
Wissenschaftler der Universitäten Harvard und Columbia haben nun Ernährungs- und Gesundheitsdaten von rund 110.000 Amerikanern gesammelt. Das Ergebnis: Eine glutenfreie Ernährung kann Nachteile mit sich bringen.
Gefährlich ist Gluten nur für Menschen, die an Zöllakie leiden, also einer angeborenen Gluten-Unverträglichkeit. Bei Betroffenen löst das Eiweiß eine Dünndarmentzündung mit teils heftigen Darmbeschwerden aus. Weitere mögliche Folgen einer Zöllakie sind auch Blutarmut, Blähungen oder Osteoporose. Zudem gibt es Menschen, die von einer Weizenallergie oder Gluten-Sensitivität betroffen sind. Auch sie sind aus gesundheitlichen Gründen gezwungen, sich glutenfrei zu ernähren. Laut der Umfrage eines Marktforschungsinstituts lebt aktuell jeder zehnte US-Haushalt glutenfrei — und jeder vierte Amerikaner ist der Überzeugung, dass eine Ernährung ohne Gluten gesund sei. Allerdings leiden nur etwa ein Prozent der US-Bevölkerung tatsächlich an Glutenunverträglichkeit.
Eine glutenfreie Ernährung ohne Zöllakie-Hintergrund bringt jedoch keine gesundheitlichen Vorteile, wie eine neue US-Studie zeigt, die im «British Medical Journal» veröffentlicht wurde. Tatsächlich könnte sich der Verzicht auf Gluten sogar nachteilig auf die Gesundheit auswirken: Denn parallel zu Gluten reduzieren viele Menschen auch ihren Vollkornkonsum, der das Herz zu schützen scheint.
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Deutschland — in German Glutenfreie Diäten: Nicht jeder sollte bei diesem Trend mitmachen