Nach seinem mühelosen Sieg im Rennen um den Parteichefposten bereitet sich Italiens Ex-Premier Matteo Renzi auf neue Herausforderungen vor.
Matteo Renzi hat es geschafft: Fünf Monate nach seinem Rücktritt vom Premieramt wendet der 42-jährige Toskaner das Blatt. Bei Vorwahlen, an denen sich zwei Millionen Wähler beteiligten, wurde Renzi am Sonntagabend mit einer Mehrheit von 73 Prozent zum neuen Chef der Demokratischen Partei (PD) , der stärksten Einzelkraft im italienischen Parlament, gekürt.
Für Renzi, der Italien fast drei Jahre lang regiert hatte, ist der Wahlsieg eine Revanche nach schmerzhaften Monaten. Im Dezember hatte der Sozialdemokrat mit jugendlichem Elan eine schwere Niederlage bei einem Verfassungsreferendum erlitten, von dem er seine politische Zukunft abhängig gemacht hatte. Im Februar hatte er aus politischem Kalkül auch den Posten des PD-Vorsitzenden niedergelegt. Renzi wollte damit die Neuwahl des PD-Vorsitzenden erzwingen, um aus einer gestärkten Position heraus wieder das Ruder der sozialdemokratischen Partei zu übernehmen.
Dabei wurde Renzi jedoch mit rauer innenparteilicher Opposition konfrontiert. Spitzenvertreter des linken Flügels, wie Ex-Premier Massimo D’Alema und Ex-PD-Chef Pierluigi Bersani, die Renzis stark liberalen Kurs scharf kritisiert hatten, verließen die Gruppierung. Der linke Flügel trat kompakt aus der Partei aus und gründete die «Bewegung der Demokraten und Progressisten» (DP) . Diese will jetzt mit Renzis PD um die linke Wählerschaft konkurrieren.
Doch der Gegenwind lässt Renzi unbekümmert.