Am Nachmittag sind Gegner des G20-Gipfels für eine andere Migrationspolitik durch Hamburg gezogen. Derzeit läuft eine Demonstration gegen die Gefangenensammelstelle in Harburg.
Hamburg ist auch heute wieder Schauplatz mehrerer Demonstrationen anlässlich des G20-Gipfels in rund zwei Wochen: Seit 18 Uhr richtet sich eine Demonstration gegen eine eigens für den G20-Gipfel eingerichtete Gefangenensammelstelle in Hamburg-Harburg. Der Protestzug unter dem Motto «Gesa to hell» wuchs laut Polizei auf etwa 450 Teilnehmer und setzte sich mit rund einer Stunde Verspätung vom Harburger Rathaus aus in Bewegung. Gegen 21 Uhr passierte die Demo die Gefangenensammelstelle («Gesa») an der Schlachthofstraße. Mehrere Hundert uniformierte Beamte begleiten den Demonstrationszug.
Das Gebäude der Gefangenensammelstelle, ein ehemaliger Lebensmittelmarkt, diente zuletzt als Erstaufnahme-Einrichtung für Flüchtlinge und soll während des Gipfels bis zu 400 Gefangene beherbergen. Ob es bei den zunächst veranschlagten Umbaukosten von drei Millionen Euro bleibe, sei noch unklar, sagte ein Polizeisprecher. Zum G20-Gipfel am 7. und 8. Juli werden neben Tausenden friedlichen Demonstranten bis zu 8.000 gewaltbereite aus dem In- und Ausland in der Hansestadt erwartet.
Bereits am Nachmittag demonstrierten ab 15 Uhr nach Polizeiangaben rund 650 Menschen für eine Änderung der Flüchtlingspolitik. Unter dem Motto «Wir sind hier» wollten sie ein Zeichen setzen gegen den G20-Gipfel.