Домой Deutschland Deutschland — in German Nach Anschlägen in Teheran: Bricht eine alte Feindschaft wieder auf?

Nach Anschlägen in Teheran: Bricht eine alte Feindschaft wieder auf?

315
0
ПОДЕЛИТЬСЯ

Nach den Anschlägen von Teheran und den Spannungen um Katar befürchtet ARD-Korrespondent Baumgarten eine Eskalation am Golf. Nun bräche die alte Feindschaft zwischen dem Iran und Saudi-Arabien wieder auf, sagte er im Gespräch mit tagesschau.de .
Nach den Anschlägen von Teheran und den Spannungen um Katar befürchtet ARD-Korrespondent Baumgarten eine Eskalation am Golf. Denn nun bräche die alte Feindschaft zwischen dem Iran und Saudi-Arabien wieder auf, sagte er im Gespräch mit tagesschau.de.
tagesschau.de: Wieso greift der IS anscheinend nun auch den Iran an?
Reinhard Baumgarten: Der Iran ist massiv involviert in den Kampf gegen den IS. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die Terrormiliz nun auch im Iran Anschläge verübt. Der Iran ist im Irak eine der treibenden Kräfte gegen den IS. Die von ihnen unterstützten Kräfte waren beteiligt an der Rückeroberung von Falludscha und von Ramada. Auch in Mossul spielen sie derzeit eine große Rolle. Es gibt deswegen schon seit geraumer Zeit massive Drohungen gegen den Iran.
tagesschau.de: Gibt es bei den heutigen Anschlägen eine Symbolik? Warum heute, warum diese Anschlagsorte?
Baumgarten: Die Symbolik ist klar: Khomeini ist der Begründer der islamischen Republik Iran. Für den IS ist die Verehrung von Toten Ketzerei. Deswegen auch immer wieder Anschläge auf die Pilgerzentren der Schiiten, Nadschaf und Kerbala im Irak. Das Parlament ist sicherlich ausgesucht worden, weil der Iran, mit vielen Einschränkungen, eine der ganz wenigen «Demokratien» im Nahen Osten ist. Ein solches Haus anzugreifen ergibt meiner Meinung nach sehr viel Sinn, weil der IS parlamentarische Demokratien als unislamisch ablehnt.
tagesschau.de: Der IS ist sunnitisch geprägt, und auch im Iran gibt es eine sunnitische Minderheit. Wie groß ist ihre Unzufriedenheit?
Baumgarten: Zum Teil sehr groß. Das sieht man insbesondere in der Region Belutschistan an der Grenze zu Pakistan. An der Grenze zu Afghanistan gibt es die Dschundollah, das bedeutet «Soldat Gottes». Das sind sunnitische Extremisten, die auch im Iran immer wieder Anschläge verüben.

Continue reading...