Das Feuerwerk an der Uferpromenade in Nizza sollte der Höhepunkt des Nationalfeiertags werden. Dann tötete ein Attentäter mit einem Lkw 86 Menschen. Ein Jahr danach wird in Nizza gebaut, gedacht und gekämpft. Barbara Kostolnik berichtet.
Das Feuerwerk an der Uferpromenade in Nizza sollte der Höhepunkt des Nationalfeiertags werden. Dann tötete ein Attentäter mit einem Lkw 86 Menschen. Ein Jahr danach wird in Nizza gebaut, gedacht und gekämpft.
Das vorherrschende Geräusch dieser Tage ist nicht das Rauschen des Meeres oder das unbeschwerte Lachen am Strand — in Nizza wird gebohrt, gehämmert, betoniert. «Wir sichern die ‘Promenade des Anglais’, wir setzen Poller, die mit Stahlkabeln verbunden sind, um jegliches Eindringen zu verhindern», erzählt einer der Arbeiter.
Die kilometerlange Uferstraße, die einen wunderschönen Blick auf das Meer erlaubt, wird zum Jahrestag des Attentats in eine Festung verwandelt: «Es wird eine Festung, aber wir machen es schön, es fügt sich ein in die Harmonie der Stadt», sagt Vorarbeiter Paul.
Für die Menschen in Nizza, die immer schon hier leben, ist es nach wie vor schwer, die Nacht des 14. Juli zu vergessen, als Tausende auf der Promenade ein unbeschwertes Feuerwerk genießen wollten und in ein Inferno gerieten. «Sie versuchen mit diesen Arbeiten eine Art Wundverband anzulegen, um den Touristen und uns allen ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln», sagt Sabrina. Sie ist mit ihrem fünfjährigen Sohn Mael unterwegs in der Stadt, unweit der Promenade. «Das ändert nichts an der generellen Gefahr, aber psychologisch gesehen hilft es bestimmt.»
Die schlanke junge Frau mit der mondänen Sonnenbrille macht sich aber auch nichts vor: egal ob in Nizza oder anderswo auf der Welt — der Terror breitet sich aus, die sonnige Sicherheit Nizzas ist trügerisch.
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Deutschland — in German Jahrestag des Nizza-Attentats: "Narben, die niemals verschwinden"