Die Bundestagswahl ist gerade erst drei Wochen her — schon können sich über sechs Millionen Menschen in Niedersachsen wieder auf den Weg zur Wahlurne machen. Und bisher ist die Wahlbeteiligung höher als 2013.
Die vorgezogene Landtagswahl in Niedersachsen hat mit einem höheren Wählerandrang begonnen als die vor knapp fünf Jahren. Am Vormittag bis 10 Uhr lag die Beteiligung bei 8,21 Prozent — bei der Wahl 2013 hatten zum selben Zeitpunkt 5,37 Prozent der Berechtigten ihre Stimme abgegeben. Das gab eine Mitarbeiterin der Landeswahlleitung in Hannover bekannt. 2013 erreichte die Wahlbeteiligung 59,4 Prozent, nachdem sie 2008 noch mit 57,1 Prozent ein für das Bundesland historisches Tief erreicht hatte.
Insgesamt sind knapp 6,1 Millionen Menschen aufgerufen, ein neues Landesparlament zu wählen. Umfragen sagen ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der SPD von Ministerpräsident Stephan Weil und der CDU voraus, die mit dem früheren Kultusminister Bernd Althusmann als Spitzenkandidat antritt.
Die Wahl war ursprünglich für Anfang 2018 geplant. Völlig überraschend kam es anders: Die Grünen-Hinterbänklerin Elke Twesten trat zur CDU über. Damit verlor die rot-grüne Koalition von Ministerpräsident Weil ihre knappe Ein-Stimmen-Mehrheit, die viereinhalb Jahre problemlos gehalten hatte.