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Simbabwe: Diktator unter Hausarrest

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Das Militär hat in Simbabwe offenbar die Macht übernommen, Präsident Robert Mugabe könnte nach fast 40 Jahren abgesetzt werden. Was passiert in dem Land?
Das Militär hat in Simbabwe im südlichen Afrika offenbar die Macht übernommen. Der bisherige Präsident Robert Mugabe könnte nach 40 Jahren abgesetzt werden. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Von der Armee selbst heißt es, sie gehe lediglich gegen Kriminelle im Umfeld von Präsident Robert Mugabe vor. Das allerdings glaubt kaum noch ein Beobachter: Der Amtssitz des Präsidenten und das Parlament in der Hauptstadt wurden laut Augenzeugenberichten von Soldaten abgeriegelt. Zudem sollen mehrere Minister festgenommen worden sein. Südafrikas Präsident Jacob Zuma sagte, Mugabe stehe unter Hausarrest.
«Sobald wir unsere Mission erfüllt haben, erwarten wir eine Rückkehr zur Normalität», hieß es in einer Mitteilung des Militärs. Generalmajor Sibusiso Moyo sagte in einer landesweit ausgestrahlten Fernsehansprache, es gehe darum, eine «sich verschlimmernde politische, soziale und wirtschaftliche» Krise zu überwinden. Er forderte alle Einsatzkräfte auf, mit den Soldaten zu kooperieren. Auf Provokationen würde angemessen reagiert werden. Alle Soldaten sollten sich umgehend zum Dienst zurückmelden. Die Regierungspartei Zanu-PF wirft dem General «verräterisches Verhalten» vor.
Bereits in den 1960er- und 1970er-Jahren engagierte sich der 1924 geborene Robert Mugabe für die
Unabhängigkeit der damaligen britischen Kolonie Rhodesien. Der Lehrer gründete Parteien und nahm an
Protesten teil, dafür wurde er zu zehn Jahren Haft verurteilt. Als
Guerillaführer kämpfte er danach weiter für die Unabhängigkeit. 1980
gewann Mugabes Partei die Parlamentswahl. Er selbst wurde
Premierminister und 1982 auch Präsident des Landes und so zu einem
der bekanntesten Widerstandskämpfer gegen die Unterdrückung durch Weiße.
Mugabes Politik zielte zunächst auf mehr Bildung für die breite Bevölkerung und
eine Landreform. Allerdings setzte er bald auch Milizen gegen ethnische
Minderheiten und politische Gegner ein und enteignete gewaltsam weiße Farmer. Davon sollen vor
allem Parteimitglieder profitiert haben.
Immer wieder schlug Mugabe politischen Widerstand blutig nieder, Amnesty International berichtet von Folterkellern in dem Land.

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