Mit fragwürdigen Tierversuchen wollte Volkswagen belegen, dass seine Dieselautos die Gesundheit nicht gefährden. Der Konzern entschuldigte sich für die Studie.
Deutsche Autohersteller haben Tierversuche finanziert, um zu belegen, dass ihre Dieselfahrzeuge keine Gesundheitsschäden verursachen. Das zeigen Gerichtsakten aus dem in den USA geführten Verfahren gegen Volkswagen, die der New York Times und der Süddeutschen Zeitung vorliegen. Neben dem fragwürdigen Experiment beweisen die Unterlagen vor allem eines: dass Unternehmen mit ihnen genehmen wissenschaftlichen Studien versuchen, eigene Ziele durchzusetzen.
Ausgeführt wurde der Versuch im Jahr 2014 von einem Labor im amerikanischen Albuquerque im Bundesstaat New Mexiko. Offenbar sollte die Studie die politische Debatte um Dieselfahrzeuge beeinflussen. Sie sollte zeigen, dass von neueren Fahrzeugen keine Gefahr ausgeht und damit die sogenannte Clean-Diesel-Kampagne der Konzerne unterstützen. Zuvor hatte die Weltgesundheitsorganisation WHO vor Dieselabgasen gewarnt und sie als krebserregend eingestuft.
Bei dem Experiment mussten zehn Langschwanzmakaken in einer luftdichten Kammer die Abgase eines VW Beetle atmen. Vier Stunden lang wurden sie darin den Abgasen ausgesetzt, angeblich ohne gesundheitliche Schäden. Um sie zu beruhigen, wurden ihnen währenddessen Zeichentrickfilme gezeigt. «Sie mochten es, Cartoons zu gucken», sagte der beteiligte Wissenschaftler Jake McDonald laut dem 179 Seiten langen Verhörprotokoll über die Affen.