Im «Tatort» «Die Faust» zieht ein Serienmörder durch Wien und Bibi Fellner will die gläserne Decke der Polizeibehörde durchbrechen.
Ein Serienmörder zieht durch die Stadt und Bibi Fellner will die gläserne Decke der Polizeibehörde durchbrechen: Der neue Wiener «Tatort» schwankt zwischen Schrecken und Komik.
Der Fortschritt verschont auch Polizeibehörden nicht. «Die Faust» beginnt damit, dass Dr. Ernst Rauter, der Vorgesetzte von Moritz Eisner und Bibi Fellner, die Strategie der «Kripo 2020» verkündet. Von «Herausforderungen» ist da die Rede, von «Effizienzsteigerungen» und «neuen Technologien». Rauter spricht sogar von «Kollegen und Kolleginnen», mit Betonung auf «innen». Doch Kommissarin Fellner traut den hehren Worten nicht. Die besten Aussichten auf eine neu ausgeschriebene Führungspositionen scheint nicht sie, sondern der junge Karrieriest Clemens Steinwendtner zu haben. Der erfüllt in Fellners Augen alle Kriterien für eine Polizeikarriere: «keine Ahnung, keine Skrupel, keine Titten». Zumindest in diesem Fall liegt Fellner falsch, aber dazu später.
In einer leeren Wohnung wird ein toter Mann aufgefunden, festgenagelt an einer Wand, an der ein orthodoxes Kreuz aufgemalt ist. Nur kurze Zeit später ereignet sich ein ähnlicher Mord, dann noch einer. Ein ritueller Serienmörder, der durch Wien zieht? Oder hat das Ganze doch politische Hintergründe? Schließlich verbindet die drei Opfer eine gemeinsame Vergangenheit in osteuropäischen Revolutionsbewegungen.
Ausgerechnet der verhasste Kollege Steinwendtner soll Eisner und Fellner bei dem Fall unterstützen. Er pocht darauf, dass die Kommissare bei der Befragung eines Verdächtigen von bewaffneten Einsatzkräften begleitet werden — zum Unmut von Fellner, die sich im Nachhinein darüber beschwert.
Eisner: Wenn das der Täter gewesen wäre und wir wären dort alleine hineingegangen und es wäre was passiert, dann hätte ich mir die blöden Fragen vom Steinwendtner anhören müssen.