Neue Stufe im Tarifstreit: Die ersten Metallarbeiter haben im Norden mit ganztägigen Warnstreiks begonnen. Heute sollen Beschäftigte von zehn Betrieben die Arbeit niederlegen.
Metallarbeiter haben in Norddeutschland mit ganztägigen Warnstreiks begonnen. In Bremen legten rund 20 Angestellte des Industriezulieferers Gestra am späten Dienstagabend die Arbeit nieder. «Alle Räder stehen still», sagte ein Sprecher der IG Metall. «Am Morgen geht es in großem Stil weiter.» Die IG Metall Küste plant bis Freitag in 30 Betrieben im Norden mit insgesamt 50.000 Beschäftigten ganztägige Warnstreiks. Heute treten die Beschäftigten von zehn Betrieben in den Ausstand, wie die Gewerkschaft am Dienstag mitteilte. In der Nacht soll der Streik demnach beispielsweise auch bei Still in Hamburg, Manitowoc in Wilhelmshaven, Brötje in Rastede und Steen in Elmshorn beginnen — jeweils mit den Frühschichten zwischen vier und sechs Uhr. Größere Kundgebungen seien heute bei der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft und dem Gabelstapler-Hersteller Still geplant. Am Donnerstag und am Freitag sollen weitere eintägige Warnstreiks den Druck im Tarifstreit erhöhen, unter anderem bei Airbus und Mercedes.
«Unsere Mitglieder stehen mit überwältigender Mehrheit hinter den ganztägigen Warnstreiks», sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste, am Dienstag. Das hätten die Abstimmungen in den Betrieben ergeben. «Die Kolleginnen und Kollegen sind bereit, für mehr Geld und mehr Zeit anzutreten.»
«Das ist die letzte Warnung an die Arbeitgeber», hatte Geiken am Montag betont. Zudem teilte er mit, dass die Vorbereitungen für eine Urabstimmung über den ersten Flächenstreik im Tarifbezirk seit Jahrzehnten bereits liefen.
