Домой Deutschland Deutschland — in German Ist Bodo Ramelow ostdeutscher als Angela Merkel?

Ist Bodo Ramelow ostdeutscher als Angela Merkel?

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Im neuen CDU-Kabinett gibt es — abgesehen von Angela Merkel — keinen Ostdeutschen. Das stößt auf Kritik. Doch Herkunft allein ist keine Qualität. Ein Kommentar
Ostdeutsche Politiker bemängeln, dass es keine ostdeutschen CDU-Politiker im neuen Kabinett geben wird. Der Osten bliebe ohne Posten, meinen sie. Das befördere Entfremdungsprozesse. Auch symbolische Repräsentanz sei wichtig.
Das klingt plausibel. Doch alsbald stellen sich Fragen. Wer gilt als ostdeutscher Politiker? Joachim Gauck, fünf Jahre lang Bundespräsident, gehört zweifellos ebenso dazu wie Angela Merkel, zwar in Hamburg geboren, aber in der DDR aufgewachsen. Doch nirgendwo wurden Gauck und Merkel bei öffentlichen Auftritten im vergangenen Jahr lauter ausgepfiffen als im Osten. Von einem Teil der Bevölkerung dort werden sie gehasst. Fehlt ihnen das typisch Ostdeutsche, oder ist es gerade die Nähe, die so innig abstößt?
Bodo Ramelow ist Ministerpräsident in Thüringen. Er kommt aus dem Westen, ist gläubiger Christ. Als ostdeutscher Landesvater macht er eine gute Figur. Thomas de Maizière ging nach der Wende in die neuen Länder, erst nach Mecklenburg-Vorpommern, dann wechselte er nach Sachsen, wurde Staatsminister der Finanzen, der Justiz, des Innern. Dem neuen Kabinett gehört er nicht mehr an, wäre er andernfalls als ostdeutscher Politiker durchgegangen?
Ostdeutsche Bundespolitiker gab es viele seit der Wiedervereinigung: Günther Krause, Verkehrsminister, Claudia Nolte, Familienministerin, Christine Bergmann, Familienministerin, Manfred Stolpe, Verkehrsminister, Wolfgang Tiefensee, Verkehrsminister, Johanna Wanka, Bildungsministerin, Manuela Schwesig, Familienministerin. Von 1998 bis 2005 war Wolfgang Thierse Präsident des Deutschen Bundestages.
Haben sie die politischen Entfremdungsprozesse im Osten entscheidend beeinflussen können? Vieles spricht dagegen.

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