Домой Deutschland Deutschland — in German Yücel: "Bin nicht in Deutschland, aber bei Freunden"

Yücel: "Bin nicht in Deutschland, aber bei Freunden"

286
0
ПОДЕЛИТЬСЯ

Freigelassenen Journalisten hat es offenbar in wärmere Gefilde gezogen. Der deutsche Außenminister Gabriel sieht noch Hürden für Normalisierung der Beziehungen zur Türkei.
Der nach einem Jahr aus türkischer Haft entlassene Journalist Deniz Yücel hat nach seiner Ausreise die Türkei als Willkürstaat angeprangert. Viele Menschen säßen dort nur im Gefängnis, weil sie «eine oppositionelle Meinung zu diesem Regime haben», sagte der 44-jährige «Welt»-Korrespondent in einer Videobotschaft. Yücel hatte wegen Terrorvorwürfen ohne Anklage in Untersuchungshaft gesessen.
Yücel war am späten Freitagabend aus Istanbul kommend in Berlin gelandet. Samstagnachmittag war er nach eigenen Angaben schon wieder im Ausland. «Ich bin nicht in Deutschland. Aber ich bin unter Freunden», schrieb er auf Twitter. Auf einem angehängten Foto zeigt er sich mit seiner Ehefrau und umringt von acht weiteren Menschen auf einer Wiese. Es scheint recht warm zu sein, denn die meisten tragen nur Hemden beziehungsweise T-Shirts.
Der «Welt»-Chefredakteur Ulf Poschardt rief dazu auf, Yücel seine Ruhe zu lassen. Er twitterte: «Deniz geht es gut, er genießt sein Leben in Freiheit, wir lassen ihn in Ruhe. Einverstanden?»
Über seine Zeit im Gefängnis sagte Yücel: «Ich weiß immer noch nicht, warum ich vor einem Jahr verhaftet wurde, genauer, warum ich vor einem Jahr als Geisel genommen wurde. Und ich weiß auch nicht, warum ich heute freigelassen wurde.» Und setzt hinzu, eigentlich wisse er das doch ganz genau: «So wie meine Verhaftung nichts mit Recht und Gesetz (…) zu tun hat, hat auch meine Freilassung nichts mit all’ dem zu tun.» Sein Fazit: «Natürlich freue ich mich. Aber es bleibt etwas Bitteres zurück.»
Die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei waren schon nach dem Putschversuch in der Türkei 2016 in eine schwere Krise gestürzt. Ankara verhängte den Ausnahmezustand, rief «Säuberungen» aus und inhaftierte seitdem mehr als 50 000 Menschen.

Continue reading...