Der Hamburger Tennisprofi Alexander Zverev hat beim ATP-Masters in Rom das Finale erreicht. Er bezwang den Kroaten Marin Cilic und trifft am Sonntag auf den Spanier Rafael Nadal.
Titelverteidiger Alexander Zverev aus Hamburg hat beim ATP-Masters in Rom das Traumfinale gegen Rekordsieger Rafael Nadal perfekt gemacht. Dank des hart erkämpften 7:6 (15:13), 7:5 gegen den Kroaten Marin Cilic zog der Weltranglistendritte in das Endspiel am Sonntag gegen den spanischen Sandplatzkönig ein.
Nadal hatte sich zuvor im Duell der beiden ehemaligen Weltranglistenersten gegen Novak Djokovic (Serbien) mit 7:6 (7:4), 6:3 durchgesetzt. Für den 21 Jahre alte Zverev war der Halbfinal-Erfolg beim mit 5,44 Millionen Euro dotierten Sandplatzturnier bereits der 13. Sieg in Folge. In den bisherigen vier Duellen gegen den Spanier hat Zverev allerdings noch nie gewinnen können.
Alexander «Sascha» Zverev ist der Hoffnungsträger im deutschen Tennis. Seine sportlichen Ziele formuliert der schlaksige Hamburger ganz klar: «Mein Traum ist es, irgendwann einmal ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen.»
Gute Gene hat er jedenfalls geerbt: Zverev wird 1997 in Hamburg in eine tennisbegeisterte Familie geboren: Sein Vater Alexander senior (l.) und Mutter Irina (r.) haben selbst Tennis gespielt. Sein zehn Jahre älterer Bruder Mischa (2.v.l.) ist ebenfalls Tennis-Profi.
Im Jahr 2013 schafft Zverev den Durchbruch: Er gewinnt die ITF-Turniere in Beaulieu-sur-Mer und in Mailand (Foto).
Dann tritt er im Junioren-Wettbewerb der French Open in Paris an. Obwohl Sand nicht gerade sein Lieblingsbelag ist, zieht er überraschend ins Endspiel ein.
Dem Chilenen Christian Garrin (r.) kann er dort nicht Paroli bieten. Zverev verliert sein erstes Grand-Slam-Endspiel mit 4:6,1:6, klettert danach aber bis auf Platz zwei der Junioren-Weltrangliste.
Eine große Stunde schlägt für Zverev im Juli beim Turnier am Hamburger Rothenbaum. Turnierdirektor Michael Stich gibt dem Talent eine Wildcard.
Zverev ist überglücklich, dass er 2013 in seiner Heimatstadt sein Debüt auf der ATP-Tour feiern darf. Die Erstrundenniederlage gegen den Spanier Roberto Bautista Agut ist einkalkuliert und schnell abgehakt.
Der Aufsteiger — inzwischen 1,95 Meter groß — ist auch bei den Medien ein gefragter Gesprächspartner. Der 16-Jährige beantwortet Fragen erstaunlich abgeklärt.
Als Nummer eins der Junioren-Weltrangliste schließt Zverev das Tennisjahr 2013 ab — das hat vor ihm noch kein anderer Deutscher geschafft. Auch 2014 fängt gut an: Er gewinnt das Juniorenturnier im australischen Traralgon. Von dort reist er weiter zu den Australian Open — inzwischen wird er als Mitfavorit gehandelt…
… und erfüllt mit dem Turnier-Sieg die hohen Erwartungen. Innig küsst er seine erste große Trophäe. Zverev ist nach Dirk Dier (1990), Nicolas Kiefer (1995) und Daniel Elsner (1997) erst der vierte deutsche Junior, der am Yarra River triumphiert.
Die nächsten Ziele sind klar: Roland Garros und Flushing Meadows. Zverev soll nun nur noch bei den Erwachsenen spielen.
Bei den «Großen» zahlt Zverev zunächst viel Lehrgeld.