Wie die Welt auf das Treffen des US-Präsidenten mit Nordkoreas Machthaber in Singapur reagiert.
Wie die Welt auf das Treffen des US-Präsidenten mit Nordkoreas Machthaber reagiert.
Prestigegewinn für Kim Jong-un, ein erster Schritt zu einer friedlicheren Zukunft in Ostasien: So lässt sich der Tenor der meisten Regierungen und Experten zum Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Diktator Kim Jong-un in Singapur zusammenfassen.
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini begrüßt das Ergebnis der Gespräche. Das Treffen bestätige die Überzeugung der Europäischen Union, dass nur Diplomatie einen dauerhaften Frieden auf der Koreanischen Halbinsel bringen könne, sagte Mogherini in Brüssel. «Den Weg der Diplomatie zu gehen, ist oft eine Herausforderung, aber es ist immer lohnend.» Ziel bleibe die völlige, überprüfbare und unumkehrbare nukleare Abrüstung der Koreanischen Halbinsel. Die gemeinsame Erklärung Trumps und Kims gebe ein Signal, dass dieses Ziel erreichbar sei. Mogherini sagt die Unterstützung der EU für die nun folgenden Verhandlungen und andere Schritte zur Vertrauensbildung zu.
Auch Frankreich bewertet die Zusagen von Nordkoreas Machthaber zur nuklearen Abrüstung positiv. Sie seien ein «bedeutender Schritt» zur atomaren Abrüstung, sagt Europa-Staatsministerin Nathalie Loiseau. Nun müsse es schnelle Verhandlungen mit Südkorea über die Sicherheit der ganzen Region geben. Großbritannien bezeichnet die Zusagen Nordkoreas zur Entnuklearisierung als Signal, dass das Land die Botschaft verstanden habe, wie der Sprecher der britischen Premierministerin Theresa May sagt.
Russland empfindet das Treffen als Fortschritt, bleibt allerdings etwas zurückhaltend. «Der Teufel steckt im Detail», erklärt das Außenministerium. Moskau, neben China der zweite enge Partner Nordkoreas, möchte offenbar gerne mit am Verhandlungstisch sitzen. Die Russen bieten ihre Hilfe bei der atomaren Abrüstung von Kims Armee an.
Positive Reaktionen auf den Gipfel kommen aus den ostasiatischen Nachbarstaaten. Südkoreas Präsident Moon Jae-in lobt den Mut und die Entschlossenheit Kims und Trumps. Man werde die dunklen Zeiten des Krieges für immer hinter sich lassen. Moon hat in den vergangenen Wochen Gespräche mit Kim geführt. Allerdings reagiert Südkorea verhalten auf den von Trump angekündigten Stopp der US-Militärmanöver in der Region. Man müsse ergründen, was die Absichten dahinter seien, heißt es.
Japans Ministerpräsident Shinzo Abe bezeichnet die Vereinbarung zwischen Trump und Kim als ersten Schritt hin zu einem umfassenden Abkommen und einer Entnuklearisierung Nordkoreas.
Zustimmung kommt auch aus China, das seit Jahrzehnten als Schutzmacht für den nordkoreanischen Nachbarn fungiert. Außenminister Wang Yi nennt es bedeutsam, dass Trump und Kim ein «ebenbürtiges Gespräch» geführt haben.